BUCHCOVERREZENSION
Low.r Blutaxt Eingeschworenen

ROBERT LOW –

Blutaxt – Die Eingeschworenen

Orm Bärentöter hat von seinem Schriftsteller die Schnauze gestrichen voll. So will der Jarl der „Eingeschworenen“ einfach mal eine Veränderung. Da hat sein „Biograf“ ihn auf Touren geschickt. Ihm Silber in unermesslichem Wert zukommen lassen, was ihn nur bedrückt. Essen kann er es nicht. Ihn in die Welt hinaus geschickt, um Furcht und Schrecken zu verbreiten, Ruhm zu ernten. Ein Punkt, an dem Orm erkennen muss, dass ist Narrenzeug. Alles, was Ihm Wichtig! wird, ist, interessiert seinen Blutsauger von Schreiberling einen Dreck. Orm hat alles verloren, was sein Leben ausgemacht hat. Und so haben Orm und Finn andere Pläne, als ihr Arbeitgeber. Effizient ziehen sich beide aus der Affäre (hat lange genug gedauert, bis beide die, einzig weise, Entscheidung getroffen haben und in die Gewerkschaft eingetreten sind). Da muss selbst ein gestandener Schriftmaxe wie Robert Low mal den Umkehrschub einschalten. Ruhm ist für Narren. NUR für Narren. Nachdem Herr Low, vier Bücher lang, nur Ergebnisse eingefordert und Orm durch alle Höllen, aller Religionen, und auch denen anderer Leute, geschickt hat, wollte er ihm nichts dafür geben. Herr Low hat nur genommen. Aber es gibt Andere, die gerne den Staffelstab, oder besser, das Steuerruder übernehmen wollen. Orm übergibt zu gerne. Nur, Olaf Tryggvesson, Krähenbein genannt, hat hochfliegende Pläne. Norwegens Königsthron wartet nur auf ihn. Und Robert Low will die Welt, schon vor dem ersten Millennium der Menschheit, in blutigen Schlieren verenden sehen. Die Christen schreien ja schon den Weltuntergang hinaus. „Gott lässt seiner nicht spotten“? Oh doch: „Sein Sohn wurde geschickt, um dem Bösen ein Ende zu machen. Und Odin versprach, die Eisriesen zu vernichten. Eisriesen sehe ich nicht mehr, Priester, aber die Welt ist noch immer voll böser Menschen.“ Weisheitsvolle Worte eines Thronfolgers in spe, der vermutlich auch schon Blicke in unsere Zeit werfen konnte. Robert hat das allemal. Die Eingeschworenen, jetzt unter Krähenbeins Führung, knüpfen nahtlos dort an, wo Orm aufgehört hat. Freunde auf dieser Welt haben sie nicht, also können sie sich, mit Gebrüll und Waffengewalt, auf jeden stürzen, der ihnen über den Weg läuft, ist sowieso ein Feind. Mit Roberts Humor, seinen bildhaften Vergleichen (die Hütte war so klein, das sich sogar die Ratten, beim Eintreten, bücken mussten) und den Fabeln, die Olaf Tryggvesson, in fast allen Situationen, immer parat hat, sollte der Leser, auf der Straße der Wale, mit dieser Truppe von Plünderern bis ans Ende der Welt segeln können. Der Prinz sorgt, mit seinem Repertoire an Geschichten, zumindest dafür, dass keine Langeweile aufkommen kann. Die Medienpräsenz der Unterhaltungsindustrie war, damals, doch etwas beschränkter, als heute. Nur, kann das auch zu manchen Missverständnissen führen (Erzählst Du immer eine Geschichte, bevor Du jemanden tötest? Erinnere mich daran, Dich nie um eine zu bitten). Erinnert ein bisschen an den Film „Der blutige Pfad Gottes II“. Freunde Orms, Ihr müsst auf den Bärentöter jedoch nicht ganz verzichten. Nachdem Robert Low es versucht hat und, schmachvoll gescheitert ist, ohne den wahren Jarl, die Welt verändern zu wollen, bekommen Orm und Finn einen Tarifvertrag angeboten. Und so kommen er und „Ich fürchte mich vor nichts“ wieder aus der Versenkung, schließlich gibt es viel zu tun. Und das können nur diese beiden wirklich. Robert Low musste einsehen, trotz allen Schrecken, die er auf diesem Planeten losgetreten hat, ohne den wirklichen Jarl der „Eingeschworenen“, inklusive Finn, kommt er nicht weit. Olaf wurde der König der Norweger, nur? Wem hatte er das zu verdanken?
(Heyne)

ISBN 978-3-453-41074-9 471 Seiten 8,99€ (D) 9,30€(A)

Die Eingeschworenen:
R. Low - Raubzug - Archiv Februar 2017
R. Low - Runenschwert - Archiv Februar 2017
R. Low - Drachenboot - Archiv Juni 2017
R. Low - Rache - Archiv Juni 2017