BUCHCOVERREZENSION
PrestonChild Manic FluchDerVergangenheit

PRESTON & CHILD  –

Maniac – Fluch der Vergangeheit

Ob solo oder im Duett, beide Autoren sind immer eine Reise zwischen die Buchdeckel wert. Leider ist das Lesevergnügen immer recht kurz, da sich ihre Bücher, so dick sie sich entblättern, mehr und mehr als Tagesaufgabe entpuppen, da man ja wissen will, was passiert. Special Agent Pendergast, Aloysius, sitzt im Staatsgefängnis Herkmoor ein, wegen Mordes in wenigstens drei Fällen. Obwohl die Beweis- und Indizienkette angenagt wurde, da einige Verbrechen seinen Bruder zugeordnet werden konnten, versteifen sich etliche FBI-Agenten auf Pendergast als alleinigen Täter, aus Gründen, die eher aus dem Tiefbrunnen menschlicher Interessen kommen. Während der Zeit kann der ruhelose Geist von Dionysius Pendergast einen teuflischen Plan schmieden, hat er ja schon seit längerer Zeit im Sinn. Die Herren P&C schöpfen wieder aus dem Vollen, lassen der Fantasie freie Zügel und preschen mit dem Leser wieder durch ein atemberaubendes Abenteuer. Im New Yorker Museum of Natural History wurde die berühmte Diamantensammlung geklaut und als Kies wieder zurück geliefert. Das treibt Blüten in der Öffentlichkeit, hätte ja auch ein Terroranschlag sein können. Als die Wahrheit durchsickert, muss Ablenkung her. Laut Archiv schlummert ein Schatz in den heiligen Kellern, ein originales Grabmal aus dem Tal der Könige. So soll das urägyptische Flair reaktiviert werden, um als Futter für das Volk zu dienen. Und das in kürzester Zeit. Ob Senef, dem Inhaber dieser letzten Ruhestätte das so lustig findet, wird an einigen Stellen stark bezweifelt. Immerhin soll ein Fluch auf dem Grab lasten, der auch seit der Ersteröffnung vor über siebzig Jahren auch Opfer forderte und deswegen damals wieder geschlossen und obendrein eingemauert wurde. Die Honoratioren haben jedoch andere Interessen und so wird die Neueröffnung schon generalstabsmäßig ins Auge gefasst, mit allem Schnick-Schnack und Brimborium. In Herkmoor versuchen die FBI-Leute den Häftling Pendergast weich zu kochen, um ihn nicht nur mundtot zu machen, sondern gleich ganz von der Bildfläche verschwinden zu lassen, nur ist Aloysius doch aus einem besonderen Holz geschnitzt und ist, trotz aller Widrigkeiten, gut drauf. P&C schaffen es wieder brillant, alle Leute zu beschäftigen und so kann, hinter den Kulissen, dann richtig die Post abgehen.

(Knaur)

ISBN 978-3-426-50972-2   569 Seiten     6,00€ (D)   6,20€ (A)

Preston & Child - Formula - Archiv Okt. 2014
Preston & Child - Eiskalte Täuschung - Archiv Okt. 2013
Child, Lincoln - Nullpunkt - Archiv Nov. 2012