BUCHCOVERREZENSION
Tutii EiskalteHoelle

DIANA WYNNE JONES –

Das Haus der tausend Räume

Charmain Baker wächst behütet auf. Die Mutter ist wie eine Glucke, Papa ist der Bäckermeister in Ober-Norland, dessen Produkte einen hohen Zuspruch finden. Zauberei ist von Mrs. Baker verpönt, während Mr. Baker des öfteren auf Magie zurück greift, damit seine Produktpalette eine Vielfalt erreicht, die man nicht im Supermarkt findet. Nun gut, den findet man in Ober-Norland sowie so nicht und so ist Papa Baker zwar fast konkurrenzlos, aber immer bemüht, seine Kundschaft mehr als zufrieden zu stellen. Charmains Kindheit ist somit in Grenzen gestaltet, aber noch stört sie das nicht, weil sie keine Probleme lösen muss. Just in jenem Moment erkrankt Großonkel William, der Ortszauberer von Ober-Norland. Wenn Elfen helfen, dann wollen sie einen eigenen Weg gehen und die sind der Meinung das der Großonkel stationär bei ihnen behandelt werden muss. Bei Diana Wynne Jones kann man sich darauf verlassen, das ihre Fantasy die Lachmuskeln trainieren wird und so sollte man sich ganz entspannt zurück lehnen, vorher jedoch besser noch das Katzentier versorgen, damit es nicht unzufrieden herum mauzt, sondern es sich dann auch gemütlich macht. Meine Katze Frau Schwartz hat ja einen zusätzlichen Grund zufrieden zu sein, sie hat jetzt ein Schriftstück von ihrer persönlichen Tierärztin in ihren Pfötchen, das sie von dieser unsäglichen, entwürdigenden, aber politisch als unabwendbar bezeichneten, Maskenpflicht befreit, die zu allem fähig, aber nicht wirklich zu etwas zu gebrauchen ist, als das man sich nur selbst die Atemwege ruiniert. Also runter mit dem Teil, weil man die Luft zum Atmen und Lachen braucht, gerade wenn man Diana Wynne Jones lesen möchte. Charmain hat dieses Problem nicht, in ihrem Land gibt es noch keine Pharmakonzerne und Politiker, die von denen abhängig sind. Aber es gibt ja noch andere finstere Gestalten, die einem das Leben vermiesen wollen und die gibt es wohl überall, auch in den Fantasy-Welten, wie Diana das immer wieder betont. Sollte man weiter verfolgen. Der Verlag Knaur arbeitet daran, in dem er Neuauflagen von Diana´s Bücher kreiert. Charmain Baker wird jetzt als Hausaufsicht für Großonkel William´s Domizil bestellt, solange der sich auf der Intensivstation der Elfen aufhalten muss. Die Elfen haben so etwas. Weil Elfen helfen. Und sie bauen auch keine Betten ab, wie unsere Bundesregierung, die die Zahl von Intensiv-Plätzen im vorigen Jahr, mitten in der von ihnen selbst kreierten Plandemie ein Viertel aller Behandlungsorte entsorgt haben, was wohl kaum einer verstehen wird. Die meisten Menschen wissen diesen Fakt wahrscheinlich noch nicht mal. Charmain zieht also in das Haus des Zauberers, der sich vorher ein paar Sorgen gemacht und ein paar Vorsorgepläne in seinen Räumen umgesetzt hat. So gibt es Frühstück auf Bestellung, allerdings sollte man dem Haus auch sagen, was man essen möchte, sonst orientiert sich das bei der lukkulischen Versorgung an den Vorlieben ihres Hausherren, der sich anders ernährt, als ein junges Mädchen. Was dann noch so passiert? Das Haus des Zauberers sieht zwar von außen aus, wie eine kleine Bauernkate, von innen entpuppt es sich jedoch als ein Palast mit ungezählten Räumen, in denen sich physikalische Gesetze gegenseitig an den Nasen herumführen werden. Das muss ein Zauberlehrling erst ein mal kapieren. Nun ja, diesen Weg muss Charmain nicht allein durchmachen, Peter, Sohn einer Zauberin, sollte bei William in die Lehre gehen und der steht jetzt mitten im Raum und versucht, sich einer gewissen Ordnung anzunehmen, mit eher haarsträubenden Ergebnissen. Vieleicht hätte man vorher den Klassiker vom alten Johann mal lesen sollen, bevor man in den Schinken von Großonkel William mit den Feldstudien beginnen wollte. Leute, Wäsche waschen geht anders und den Müll kann man auch zu Fuß raus bringen. Das Gesicht des Elfen, der dann mang den Wäscheleinen durchgeht, dürfte richtig entgleist sein, angesichts einer eklatanten Wäscheverfärbung von weiß zu bunt. Zumindest hat er an der Sauberkeit der Klamotten nichts auszusetzen, auch wenn Großonkel William garantiert buntgestreifte Sachen vermeiden möchte und, nach seinem Krankenhausaufenthalt bei den langlebigen Spitzohren, wahrscheinlich erst mal eine ortstreue Filiale von C&A stürmen würde wollen, wenn er diese Entgleisungen von Reinigung in Augenschein nehmen muss. Nebenbei muss man aber auch noch Bösewichten das Werk legen, darunter einen, den man als einen Banker oder Finanzberater der Deutschen Bank deklarieren könnte, der das Königshaus von Ober-Norland an das Hungertuch getrieben hat, oder auch eine Art Dämon, der nicht nur kreuz gefährlich ist, sondern auch noch als ein Parasit sich seiner Vermehrung widmen möchte, sich also als eine neue Art Mutation des Corona-Virus entpuppt. Hier müssen wir wieder, und wiederholt, davor warnen, Bücher in Reinkultur in der Öffentlichkeit zu konsumieren. Wenn die Maske verrutscht, weil der, der Heiterkeit geschuldete, Anfall sich dazu hin lässt, dann sind die Blockwarte sofort auf dem Plan und sie sind auch noch protegiert, sie dürfen denunzieren. Die neue Gesetzgebung der Bundesregierung lässt das ja nicht nur zu, sondern fördert das auch noch. Schöne Grüße aus den Jahren 1933 bis 1945. Aber lasst Euch nicht am Lesen hindern, dieser Spuk geht mal vorbei. Oder mit den Worten von Richard von Weizsäcker zu sagen, das der 8.Mai 1945 ein Tag der Befreiung war. Um diese Zeit, und auch heute noch, waren das starke Worte und wir sollten das beherzigen.
(Knaur)

ISBN 978-3-426-52540-1 269 Seiten 12,99€ (D) 13,40€ (A)

DIANA WYNNE JONES – Fauler Zauber – Archiv Dez. 2020
JOHANN WOLFGANG von GOETHE – Der Zauberlehrling