BUCHCOVER | REZENSION |
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ILARIA TUTI –Eiskalte HölleIlaria Tuti schickt Commissario Battaglia ins Rennen. Da kann es zu leichten Irritationen kommen, wenn man als neuer Assistent, gleich am ersten Tag, nicht nur zu spät zum Dienst, dann auch noch wie ein Geck am Tatort erscheint und ihm auch keiner gesagt hat, das sein neuer Chef eine Frau ist. Die darauf natürlich etwas unwirsch reagiert, sowohl auf die Verspätung und auch auf das Selbstverständnis eines Ispettore Massimo Marini, der wohl davon ausgeht, dass alle Commissarios, im Dienste der italienischen Polizei, Männer sind. Und das lässt Teresa Battaglia ihren neuen Assi auch voll spüren. Da darf man sich, auch als Leser, schon mal warm anziehen. An Humor mangelt es Ilaria Tuti nicht und die Wege für eine recht anstrengende Zusammenarbeit zwischen Kommissar Battaglia und Inspektor Marini werden auch noch sehr steinig werden. Und das bei einem Fall, der sehr mysteriös beginnt. Eine nackte Leiche liegt im Wald, hergerichtet und mit Fallen umgeben, damit keine Tiere sich daran zu schaffen machen können und recht öffentlich drapiert. Das Opfer, ein kräftiger Mann, auch wenn sich körperliche Arbeit bei ihm in ganz engen Grenzen gehalten haben wird, muss von jemand überwältigt worden sein, dessen Kraft sich wohl mit der eines Herkules messen kann. Und, so beweisen die Spuren, ist er zu Fuß unterwegs, muss also irgendwo in der Nähe sein. Derzeit wird der Norden Italiens derzeit durchaus häufiger von Gestalten heimgesucht, die nichts Gutes von ihren Mitmenschen wollen und der Penguin-Verlag scheint diese gepachtet zu haben. Wobei Andrea D´Luca wohl eher den territorialen Begriff Südtirol vorziehen würde. Kann er ja auch machen. Sollte hier aber nicht die Rolle spielen, sondern nur mal ein kleinen Blick darauf geben, wo Penguin gerade wieder fündig wurde. Ilaria Tuti wird sich in jedem Bücherregal gut machen und auch die Katze weiß das zu würdigen, wenn sie beim gemeinsamen Leseplausch wieder auf den Schoss des Lesers springt und den, mit ihrem Schnurren, dazu anregt, nicht nur für sich allein zu lesen, sondern auch ihr, dem geliebten Spitz-Ohr, vorlesen wird. Da unsere Hauskatze keine Finger hat, die ihr ein Weiterblättern ermöglichen könnten, ist sie natürlich auf unsere Beihilfe angewiesen, wie beim Dosenöffnen. Und Frau Tuti hat so einige Überraschungen auf Lager. Was Frau Schwarz natürlich nicht verpassen will. Wobei es, vermutlich, reichen würde, wenn man die Seiten umblättert, die Katze guckt auch selbst in das Buch. Man muss ihr nur den Finger leihen. Das muss man dann, allerdings, operativ entscheiden, wie das herrschende Fellbündel und Königin des Haushaltes es dann mag. Ilarias neuer Herakles macht stetig auf sich aufmerksam. Seine Opfer sterben nicht immer. Aber er nimmt sich etwas, was man dann irgendwie als eine Jagdtrophäe bezeichnen könnte? Und die Opfer häufen sich. Einen potentiellen Serienmörder kann man hier wohl ausschließen. Nur, wer ist so krank, so etwas zu hinterlegen, dass sogar die Geier ihr Essbesteck in der Schublade liegen lassen würden, dann lieber ihr Tafelsilber putzen wollen und sich die neuesten Nachrichten auf Kondor-TV, wie reagiere ich, als Aasfresser, auf noch lebende Nahrung, die mir, wahrscheinlich Blähungen verursacht, reinziehen möchten, als das sie sich auf ein neues Opfer stürzen wollen, das ja dann noch lebt. Wenn auch nicht wirklich. Bei Ilaria Tuti haben die gefiederten Bestatter ganz schlechte Karten, Teresa aber auch. Feierabend ist ein Fremdwort und sie hat auch noch Massimo Marini an der Backe, den sie genauso gerne sieht, wie Hundescheiße an ihren Schuhen. Hier könnte es aber einen Lernprozess geben. Der Geck, der durch den Schneematsch gewatet ist, hat ein klassisches Durchhaltevermögen bewiesen, aber installierte Kommissare für eine Erfindung des menschlichen, männlichen Egos interpretiert. Davon könnte er vielleicht sogar runterkommen. Hier ist wieder Hundert Prozent Lesen angesagt. ISBN 978-3-328 –10405 –6 416 Seiten 10,00€ (D) 10,30€ (A) |