BUCHCOVER | REZENSION |
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SABINE EBERT –1815 - Blutfrieden1815. Ein Schicksalsjahr für Europa. Die Alliierten der Anti-Napoleon-Front stürmen gegen den Korsen, der sich, trotz allen Widrigkeiten, immer noch als ein militärischer Stratege erweist, mit dem man rechnen muss. Napoleon Bonaparte. Eine Schicksalsfigur in der europäischen Geschichte. Der, anfangs noch, revolutionäres Gedankengut in sich aufnahm und auch umsetzte, was die europäische Geschichte, bis heute, noch prägt. Doch mehr und mehr zu einem Diktator mutierte, dessen Machthunger und Eroberungsdrang jedoch in ultimative Sphären vordrang, die den Asienzipfel in ein Schlachtfeld, bis dahin nie gekannten Ausmaßes, verwandelten. Sabine Ebert zeigt ihr gesamtes Können, und das macht sie ja immer, sowohl im schriftstellerischen Bereich, als auch auf dem Gebiet der historischen Recherchen, und knallt dem Leser einen Geschichtswälzer vor den Hals, nur eben nicht so trocken wie Schullernstoff. Sondern Effektiver Wahnsinn! Sie verwebt historische Gestalten mit den Schicksalen von Personen, die ihrer eigenen Fantasie entsprungen sind und das knallt richtig rein. Jedes „Schwarze Loch“ im All, das, leistungsfähig bis unters Dach, sogar Licht in sich einzieht, wird hier vor Neid erblassen, im Angesicht eines Lesers, der sich die Seiten von Sabine Ebert reinzerrt. Die Augen werden hier wohl Überstunden machen müssen. Ist aber vom Betriebsrat abgesegnet, DA WICHTIG! Und das Gehirn tobt vor Freude, wieder mit sinnvollem Stoff versorgt zu werden. Die kleinen grauen Zellen bekommen ein, aber richtig lecker, Büfett, Party ohne Ende und eine gesunde Versorgung, in Sachen Information, was unsere Geschichte angeht. Fragt Euren Betriebs-, Hausarzt oder/und den Apotheker. Lesen von interessanten Geschichten nennt man auch Demenzvorsorge. Da könnte sich die AOK mal eine Scheibe abschneiden. Statt nur Bewegungskurse anzubieten, sollte man auch Lesezirkel mit einbinden. Buchverlage wären da bestimmt nicht abgeneigt mitzuarbeiten und Schriftsteller, wahrscheinlich, auch nicht. Nur hat die Politik etwas dagegen. Du sollst ja nicht lernen, nur Kanonenfutter sein, für die verlogenen Penner, für die Du nur ein Stück Müll bist. Den man ins Feuer schicken kann und dessen Tod man an der abendlichen Tafelrunde, wo man sich dann selbst beweihräuchert, bedauert. Oder auch nicht, was viel wahrscheinlicher sein wird. Napoleon hatte eine Schneise der Verwüstung durch Europa geschlagen. Sabine Ebert steht daneben und dokumentiert es. Aber anders. Napoleon war schon ein Genie, nur, wie Sabine es uns mitteilt, ist die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn sehr eng. Wo sind Anfang und Ende? Napoleon hat die Geschichtsschreibung Europas nachhaltig beeinflusst. Keine Frage. Aber auch Millionen von toten Menschen hinterlassen. Die keine Chance zum Leben hatten, mit jungen Jahren gestorben sind. Für etwas, was man heute auch nicht mehr wirklich nachvollziehen kann. Sabine Ebert hat dieses Thema aufgegriffen und eine Geschichte geschrieben, die den Leser fesseln wird. Und auch ein Fazit dazu gezogen. Krieg ist immer schlecht, für Menschen, die ihr Leben haben wollen, im Kreise ihrer Familie, ihrer Freunde. Krieg nutzt nur Leuten, die sich daran bereichern können. Die Fortsetzung der Politik mit militärischen Mitteln hat dem größten Teil der Menschheit nur Leid gebracht. Nur ist das der Teil, der nichts zu sagen hat, da andere, „Auserwählte“ mit dem goldenen Löffel in der Schnauze, hier bestimmen wollen und es auch tun. Sabine Ebert hat das handlich zusammengefasst. Und auch auf Christa Wolf gehört, die mal sagte, dass Literatur aus Widersprüchen entsteht, da sie sonst langweilig wäre. Und das ist ein Punkt, den Ihr gleich abhaken könnt. Wenn Sabine Seiten füllt, dann ist ein Überstundenantrag für alle Sinne fällig und man fragt sich, nach dem Genuss selbiger, was sind denn Tausend Seiten? Der Leser fliegt durch ihre Blätter und das „Schwarze Loch“ ist sauer, weil es zwar Licht vertilgen, aber nicht lesen kann. ISBN 978-3-426-51020-9 1051 Seit. (mit einem Plus) 12,99€ (D) 13,40€ (A) |