BUCHCOVERREZENSION
Riggs.r DieStadtDerBesonderenKinder

RANSOM RIGGS –

Die Stadt der besonderen Kinder

Ransom Riggs und besondere Kinder sind eng mit einander verbunden. Menschen mit unglaublichen Begabungen sind sein Ding. Er mischt Fiktion und Realität recht glaubhaft miteinander und stellt sich nachdrücklich hinter die These, dass zwischen Himmel und Erde Dinge passieren könnten, die uns unbegreiflich sind. Menschen, die anders sind als andere, hat es schon immer gegeben. Dass sich so mancher Volltrottel damit nicht abfinden kann, davon reden Scheiterhaufen und Inquisition, quer durch unsere Geschichte, eine eigene Sprache. Von Verfolgungen, Feme und Staatsterror ganz zu schweigen. Jedoch bleibt Ransom Riggs, unbeirrbar, auf seiner Spur. Jacob Portman hat so eine Insel mit unglaublichen Menschen entdeckt, nachdem er von Opa Abraham inspiriert wurde. Dann kam die Katastrophe und die Zeitschleife unter der Aufsicht von Yimbrine Miss Peregrine wurde ausgelöscht. Die Headmistress kann sich nicht mehr zurückverwandeln, bleibt in Vogelgestalt, die Kinder sind auf der Flucht und auf der Suche nach Peregrines Kolleginnen, um Hilfe zu bekommen. Jacob, geadelt mit der besonderen Begabung Hollows erkennen zu können, so wie Opa auch, bleibt bei der Gruppe, was nicht zuletzt auch der Anwesenheit von Emma zuzuschreiben ist, die zwar über hundert Jahre alt ist, seinen Grandpa kannte und liebte, jedoch noch in einem pubertären Körper wohnt, was dann man wohl eine Augenweide nennt, für den Teenager Jacob in jedem Fall. Die Flucht wird kräfteraubend. Die Hollows und deren Herren, die Wights, sind immer einen Schritt hinter der illustren Truppe, manchmal aber schon ein, zwei Schritte weiter. Trotz aller Widrigkeiten kommen die Kinder, mit der verhinderten Yimbrine als Begleitung, in der „Stadt der besonderen Kinder“ an. Wie wir jetzt wissen ist es London, Hauptstadt der Vereinigten Königreiche und der Wirkungsort von Karl Marx, der garantiert auch ein besonderes Kind war. Die Gegner immer noch im Schlepptau habend, gibt es nicht wirkliche Hoffnung. Die Odyssee der besonderen Kinder steht unter denkbar schlechten Vorzeichen. Aber Jacob hat noch eine weitere Begabung von Opa geerbt. Er kann Hollows kontrollieren, ihnen seinen Willen aufzwingen, sie sich untertan machen. Wird aber noch viel Übung kosten. Und da dazu nicht wirklich viel Zeit bleibt, wird Kinderaufstand niedergeworfen, viele geraten in Gefangenschaft, wobei Alma Peregrines Bruder eine ziemliche anmaßende Rolle spielt. Jacob und Emma, mit Wunderhund Addison, trägt eine Brille und kann sprechen, bleiben vorerst auf freiem Fuß. Ransom Riggs füttert seine Geschichte mit wirklich bunten und ungewöhnlichen Charakteren und dürfte den geneigten Leser immer wieder in Erstaunen versetzen. Der Mann hat ein, mehr als, faszinierendes Thema angeschnitten. Für Menschen, die ungewöhnliche Dinge als durchaus normal empfinden ist Ransom Riggs die Empfehlung, sich an seinem reich gedeckten Tisch zu setzen.

(Knaur)

ISBN 978-3-426-51718-5   476 Seiten    12,99€ (D)  13,40€ (A)

R. Riggs - Insel der besonderen Kinder, Archiv Aug. 2016