BUCHCOVERREZENSION
Martinez.a.lee TerrorDerTentakel

A. LEE MARTINEZ  –

Terror der Tentakel

Martinez macht das, was er am besten kann. Das Universum auf den Kopf stellen und dem Leser, sowohl als auch, eine interessante Geschichte bieten und sein Zwerchfell unter Belastung zu stellen. A. Lee ist schon eine Macht im Genre „Lach mal wieder“. Trotz der Themen, die er dahinter karikiert. Er bleibt halt ein unverbesserlicher Freigeist. Aber den braucht man ja öfter. Dass unsere Galaxis Bewohner hat, sollte bekannt sein, nur hat Martinez, in altbewährter Tolkien-Manier, so einige Lebensformen entdeckt, die der Wissenschaft bis dato unbekannt waren. Auf allen Planeten und auch so einigen Trabanten, in unserem Sonnensystem wimmelt es vor Leben.  Unter anderem auch auf dem Neptun. So der abtrünnige Lord Imperator Mollusk. Wie sein Name schon sagt, ein Wirbelloser. Aber überdurchschnittlich intelligent, worauf er im Laufe der Geschichte gerne und öfter selbst hinweist, vermutlich, damit unterentwickelte Gehirne, wie so mancher Venusbewohner oder einigen Vertretern der Saturnspezies, das auch rückhaltlos kapieren. Nun ja, die Terra Sapiens lieben ihn, wobei sich die Gründe dessen, doch eher in Grenzen halten. Immerhin hat er die Erde mal, ziemlich hinterhältig, okkupiert und sich untertan gemacht. Nur hat er sich selbst in Rente geschickt, um sich der Wissenschaft zu widmen und den Professoren und Doktoren, oder diejenigen die sich dafür halten, etwas auf die Sprünge zu helfen. Was Martinez hier an Haken und Ösen in die Dialoge eingebaut hat, bringt als Ernte ein so breites Grinsen ins Gesicht, das Mitfahrer in öffentlichen Verkehrsmitteln sich gezwungen sehen, dem Lesenden eine Zwangsjacke zu verpassen, oder den Buchbesitzer nötigen, laut vorzulesen, damit alle was von haben. Andere Zivilisationen sehen da etwas angespannter dem imperialen Treiben zu, aber so kleine Feindschaften erhalten ja schließlich die Freundschaften. Die Frage, die sich stellt ist, wer bringt unsere Galaxis wirklich an den Rand des Abgrunds? A. Lee, der Mollusk in eine Situation schiebt, die, den Lehren Darwins spottend, eben mal der heroische Emperor von Terra war, oder ist es Mollusk selbst, der seinen Schöpfer missbraucht hat und nun ein Eigenleben entwickelt hat, sich quasi selbst erkennt? Den Intellekt dazu hat er. Oder bekommt das Genie noch einen Gegenspieler, von dem vorgenannte, Autor und imperialer Eroberer, keine Ahnung haben. Brain heißt der böse Bube mit dem gemeinen Lachen und jetzt hat der ehemalige, heuer pensionierte, Lord Imperator alle Tentakel voll zu tun. A. Lee Martinez ist als Schreibtischtäter immer eine sichere Bank, kann man unbesehen zugreifen und sich zu Gemüte führen. Der Grinsefaktor ist garantiert ganz weit oben angenagelt.

(Piper)

ISBN 978-3-492-26943-8  365  Seiten     9,99€ (D)   10,30€ (A)

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