BUCHCOVER | REZENSION |
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KERSTIN RUBEL –Die Liebe braucht ein ganzes DorfDieses Buch ist Balsam für die Seele. Keine Hektik, keine Panik, nur ländliche Ruhe, wo man wirklich abspannen und die Welt da draußen einfach mal vergessen kann. Das ganze Buch ist Urlaub vom Alltag, Entspannung pur, ein Spa für Körper und Seele. Herrlich. Und das in einer Zeit, wo unqualifizierte Pappnasen für Angst und Schrecken sorgen, das Volk unterdrücken und sich ihrer Verantwortung immer wieder entziehen wollen. Hier setzt Kerstin Rubel ein markantes Zeichen für ein friedvolles Zusammenleben. Annika, jetzt vierzig, lebt in einem kleinen Nest, nahe der Ostsee und ist rundum zufrieden mit sich und ihrer, jetzt kleinen, Welt. Früher war sie eine Business-Frau mit eigener Firma, die sie jedoch erfolgreich verkaufen konnte und sich nun keine Sorgen mehr machen muss. Das Leben kann so einfach sein und getreu dem Motto, wenn Du ein Problem hast, das Du nicht lösen kannst, dann sorge dafür, das es kein Problem mehr ist. Annika ist glücklich, ohne Mann, aber mit Hund Lux und einem Original Ninety Land Rover von 1984. Dazu kommen die Menschen im Dorf, die sich untereinander gut verstehen und eine kleine Gemeinde darstellen, wie man sie wohl nur noch auf dem Lande sieht, während das Leben in den Städten immer Menschen fremder wird. Und so kann das Leben für Annika, in diesem Roman, beginnen. Denn wenn Ihr jetzt denkt, hier ist alles Friede, Freude, Eierkuchen, dann muss man diesen Irrtum sofort aufklären. Das Leben ist zwar ein immer währender Fluss, aber es stellt auch immer Herausforderungen, denen man begegnen muss. So, beispielsweise, die Freundin, mit der man täglich konfrontiert wird, die einen verkuppeln will, aber auch eigene Probleme hat, die es zu lösen gilt. Das kann ganz schön aufregend werden. Oder wenn sich Rinder selbständig machen wollen und plötzlich auf den Straßen herum stromern, wo sie sich sichtlich zwar nicht wohlfühlen, aber eben halt da sind und wieder heim geführt werden müssen. Da braucht es Geduld und Spucke, um die sichtlich nervösen Herdentiere erst mal zu bremsen und zu beruhigen. Auch auf dem Lande kann das Leben abwechslungsreich sein. Über Langeweile kann sich Annika jedenfalls nicht beschweren. Bei ihr ist immer etwas los. Und plötzlich taucht ihr Ex auf. Na Holla. Titus hat einen Plan, den er aber nicht allein durchführen kann. Und da er alles andere als ein Kind von Traurigkeit zu sein scheint und auch die gegebenen Umständen nicht wirklich wahrhaben will, oder ignoriert, ist wohl Ärger vorprogrammiert. Er ist der Meinung, er sei das Glück aller Frauen und für Annika erst recht. Und sein Plan ist recht umfangreich und trotzdem einfach. Zu seinem Leidwesen hat Annika jedoch anderes vor, als wieder bei ihrem Ex unter zu krauchen. Sie ist selbstbewusst und selbstständig und kann für sich allein denken, was dem Galan aus der Großstadt nun so gar nicht schmeckt. Das Finale dazu ist einfach köstlich. Aber lest das bitte selbst, ansonsten macht das keinen Spaß. Wir wollen Euch ja Bücher empfehlen und nicht sie Euch vorlesen. Und es gibt noch mehr für Annika. Ein Happy Ende kann ganz schön schwer werden, wenn man plötzlich Dinge sieht, die eigentlich gar nicht da sind. Das wird wohl so manche Romanfigur, aber auch wir, schon mal fest gestellt haben dürfen. Fazit... ein rundum Wohlfühlbuch vom Feinsten. Obendrein gibt es noch ein kleines Schmankerl dazu. |