BUCHCOVER | REZENSION |
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FABIAN NAVARRO –Miez Marple und die Kralle des BösenKatzen sind auch nur Menschen. Wobei sich Fabian Navarro so seine eigenen Gedanken macht, wie das Leben der Samtpfoten aussehen könnte und kommt dabei zum Schluss, doch mal eine Brechstange anzusetzen. Das Leben von Katzen untereinander könnte ähnlich aussehen, wie unseres. Vor allem dann, wenn es vor die Hunde geht. Die Katzenpolizei schlägt auf wehrlose Marder ein, tötet kleine Hummerkinder und wundert sich dann, das der Alte auf Rachefeldzug geht, der Schmuggel mit Baldrian blüht, wobei nur wenige davon profitieren, und so weiter und so fort. Klingt verdächtig ähnlich. Wobei Fabian recht philosophisch wird. Miez Marple hat viel zu bewältigen und so ein anstrengender Katzenalltag birgt so manche Überraschung in sich. Eigentlich hatte sie ihren Detektivjob an den Nagel gehängt und sich gedacht mal ordentlich abhängen zu können, vor allem auch deswegen, weil die Bedienung Agathe Christiansen ja voll auf Zack ist, was ihre Katze angeht. Aber so ein Rentnerdasein birgt ja immer die Gefahr der Langeweile in sich. Als sich die Ereignisse jedoch überschlagen und ihr Freund Watson verhaftet wird, muss Miez Marple erkennen, sowohl philosophisch, als auch Alltags technisch lapidar, das so ein vorgezogenes Leben in Untätigkeit nichts für sie ist. Und so ein Leben unter einer Polizeiwillkür, das nach dem Motto abläuft, kannst Du nicht wirklich Ordnung schaffen, dann halte Dich an die, die sich nicht wehren können, ist auch nicht gerade das ersehnte Lebensziel. Fabian Navarro vermischt hier Komödie mit Tragödie und zeigt ganz offen, das das Leben von Vierbeinern unter Menschen auch nicht gerade ein Zuckerschlecken ist. Ein Mensch wird ermordet, ein „Katzenstar“, hier kann man, wie bei Herrn Lauterbach als Gesundheitsminister, geteilter Meinung sein, entführt und mittendrin steht Watson. Erst als Zeuge und dann, plötzlich und unerwartet, wer das glauben soll, als Hauptverdächtiger. Umgehend wird er eingebuchtet und Miez Marple versucht alle Register zu ziehen, ihren Freund wieder aus der Gefangenschaft zu befreien. Nebenbei muss sie noch einen Mord aufklären, eine Entführung beenden, eine alte Freundin wiedertreffen, wobei sich bei solchen Wiedersehen die Freude darüber doch in engen Grenzen halten könnte, wenn die Bedingungen für solche Begegnungen alles andere als optimal sind. Sehr interessant sind die Literaturhinweise, die Fabian hier mit einarbeitet, wie beispielsweise Schrödingers Katze und auch der Streifzug durch Äußerungen eines Herrn Harari, der rechten Hand von Klaus Schwab in Davos, der den Menschen ja offen mit Transhumanismus droht, wobei der Autor ein solches Ergebnis eines solchen Experimentes gleich mit heran gezogen hat. Und das ist fürchterlich. Bei diesem Roman zeigt sich, das einem Genie keine Grenzen gesetzt sind. |