BUCHCOVER | REZENSION |
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KLÜPFEL & KOBR –DraussenIm sich anschließenden Interview sagen beide Autoren einhellig aus, sie wollten ein Buch schreiben, dass nicht so vom Humor lebt wie die ihrer Hauptfigur Kluftinger, sondern mal etwas neues machen, ohne große Lacher, dafür jedoch knallhart spannend. Das ist gut gelungen, auch wenn sich der Humor hier und da doch wieder in Erscheinung setzt und sich wohl doch nicht vollständig aus ihren Zeilen verbannen lassen möchte. Obwohl sie einen ausgewachsenen Thriller hingelegt haben, lachen kann man trotzdem. Da haben sie einige Dinge wieder auf´s Korn genommen. Beispielsweise die Politik in diesem Land, und die lobbyistischen Ränke dahinter, oder die beschränkte Sichtweise einiger Mitmenschen, auch wenn manche nicht wirklich dafür können, das sie halt einfacher gestrickt sind, als andere. In ihrer, ihnen eigenen, blumigen Stilart haben sie wieder einen richtigen Hingucker vorgelegt. Die Geschwister Cayenne und Joshua leben im Wald, weit weg von der Zivilisation, mit der sie nur wenig Berührungspunkte haben. Unter den Fittichen von Stephan lernen sie das Leben unter Bedingungen, wie man sie nach einem Krieg oder einer vernichtenden Naturkatastrophe vermuten würde. Gedrillt und an die Front geschickt, auf die sie der merkwürdige Stephan vorbereiten will, dem das Geheimnis um die Herkunft der Kinder aufs Gemüt drückt. Und der Tag, an dem man die Teenager töten will, kommt schneller, als man denkt. Es ist schon ein merkwürdiger Gegensatz, zu lesen, wie das Trio in freier Wildbahn existiert, während man selbst in der wohlbehüteten Zivilisation sitzt und auch einige Handlungsstränge dort einzuordnen sind, von denen einer schon auf eine Katastrophe zusteuern möchte, die aus uns wieder Höhlenmenschen machen könnte. Im nächsten Roman um Kluftinger wird der Kommissar diesem Buch ganz bestimmt begegnen, da hat der Leser den Vorteil es schon konsumiert zu haben. Und lasst Euch nicht von chinesischen Sprachkenntnissen verwirren, denn das sind keine. |