BUCHCOVERREZENSION
Kalisa.k Sternstunden

KARIN KALISA –

Sternstunde – Eine Wintererzählung

Karin Kalisa geht in die Runde. Zum Weihnachtfest gibt es die „Sternstunde“. Wer seinem Kind etwas zum Lesen anbieten möchte, abseits aller Handys und Spielekonsolen, kann hier unbesehen zugreifen. Ob die Kids das dann zu würdigen wissen, steht, natürlich, in den Sternen. Ein kleines Märchen ist das schon, aber auch eine Geschichte aus unserer Realität. Karin versucht die Weihnachtsgeschichte ordentlich aufzupolieren, Kindern etwas nahe zu bringen, was in unserer heutigen Weltsicht, weitgehend, verloren gegangen ist. Charles Dickens würde Beifall klatschen. Frau Kalisa probiert hier, mit einer (Kurz)Geschichte, Kinder wieder ans Lesen heranzuführen. Ganz klar, wer lesen kann, hat Vorteile. Ist ja heute nicht mehr so alltäglich, dass man das Lesen, von lateinischen Buchstaben, in der deutschen Sprache kann. „Sternenstunde“ ist nicht nur eine Wintererzählung, sie ist auch eine Liebeserklärung an eine funktionierende Familie. „Sternstunde“ will eine Botschaft geben. Wie viele Kinder haben das heute nicht. In diesem Deutschland nicht, wie auch im Rest dieser Welt, weil der Staat, oder die Vögel, die sich als solches sehen wollen, immer versagen werden. Weil diesen Vollnasen, im Sinne für Gerechtigkeit, ihr eigener Vorteil immer wichtiger sein wird, als das Gemeinwohl einer Nachfolgegeneration. Kims Leben ist im Gleichgewicht, ihre Familie ist, eigentlich, optimal aufgestellt. Das Kind ist acht Jahre alt und muss aber feststellen, dass ihr Stern eine Art Lüge sein könnte, weil Wissenschaftler jetzt eine neue Theorie aufstellen, die sie, als Kind, nicht verstehen kann. Ihr „Weihnachtsstern“ ist nur tote Materie? Dass kann nicht sein. Karin Kalisa schreibt ein Buch, nicht nur für die Kinder, sondern auch für sich selbst und für die, denen das Verständnis, an kleine und große Wunder glauben zu können, nicht fremd ist. Charles Dickens würde sagen, meine Weihnachtsgeschichte ist zwar auch ganz schön, aber sich den Gegebenheiten anpassen wollen. Weil, hier geht es um den Weihnachtsstern, unter dessen Schein ein Kind geboren wurde. Vor mehr als zweitausend Jahren. Ein Thema, woran Kinder gerne glauben wollen. Sollte man auch so akzeptieren, erwachsen werden sie doch schneller als man denkt. Kim ist vom Weihnachtsstern fasziniert, sammelt alle möglichen Darstellungen und sie hat auch am „Heilig Abend“ Geburtstag. Nur will sie nicht wirklich akzeptieren, dass Sterne eigentlich nur Staub sind. Es ist doch immer wieder fesselnd zu sehen, wie sich kindliche Phantasie eigene Wege planiert. Und wenn man dann noch auf Menschen trifft, die sowohl das eine als auch das andere mit aufnehmen, Wunder und Wissenschaft nicht gegeneinander ausschließen, sondern einen darin bestärken können und werden, dass man seinen kindlichen Glauben durchaus behalten und trotzdem eine Faszination für Forschung aufbauen kann, dann hat Frau Kalisa sehr eindrucksvoll bewiesen, dass man auch mit kleineren Büchern große Geschichten erzählen kann.
(Droemer)

ISBN 978-3-426-28190-1 116 Seiten 12,00€ (D) 12,40€ (A)