BUCHCOVERREZENSION
Scherm.g DerNomadengott

Gerd Scherm –

Der Nomadengott

Köstlich. Ein Leseschmaus vom feinsten. Für alle diejenigen, die ihr Zwerchfell mal wieder so richtig strapazieren wollen. Fans von Terry Pratchett werden Gerd Scherm in ihr Herz schließen, denn er schreibt kurzweilig, witzig und rasant. Im Jahr 1.500 vor Christi Geburt will eine Gruppe Hyksos aus Ägypten auswandern. Sie haben die Nase voll von den Anfeindungen in ihrem Gastland. Und so machen sie sich auf den Weg, ins Land ihrer Väter. Doch die Herrschaften, die sich aus Tarnungsgründen ab sofort Tajarim bzw.(manche können das Wort nicht buchstabieren) Touristen nennen, haben sich auch noch den Zorn der ägyptischen Götter zugezogen, als dem geldgierige Raffim, bei der ökonomischen Mißhandlung eines Krokodils, das Henkelkreuz, genannt Ankh, des Schutzgottes der Kriechtiere, Suchos in die Hände gefallen ist. Ab sofort leuchtet er grün und kann ein paar Tricks. Leider gab es dabei ein Erdbeben, ein weiterer Grund für die einheimischen Bevölkerung, den ohnehin Reisewilligen noch einmal nachdrücklich aufzufordern, das Land zu verlassen. Und so verlassen die so böse Gebeutelten, unter der Führung des Schreiberlings Seshmosis, das Land. Vorher müssen sie aber das Ankh des Krokofreundes loswerden, der unter dem Verlust schon mächtig leidet und man will seiner Bezeichnung Tourist gerecht werden und die Pyramiden sehen, wenn man schon unterwegs ist kann man ja mal einen kleinen Abstecher machen, man schwebt halt nur in Lebensgefahr. Unterwegs stößt ein kleiner Gott zu der Karawane, und da er sich als recht hilfreich erweist, darf er bleiben und schon bald wird er zum Hauptgott der Gruppe. Und es kommt wie es kommen muß: Der Kleine diktiert seinem Propheten Seshmosis die Gebote, nach denen seine Schützlinge ab sofort zu leben haben. Es wurden zwar bloß sechs an der Zahl, unter anderem „Du sollst nicht stehlen, außer wenn du Hunger hast oder lebensnotwendige Dinge brauchst, die da sind Kleidung, Transportmittel und Souvenirs“, aber so wirklich stört das keinen.

(Heyne)