BUCHCOVERREZENSION
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JEAN BAGNOL –

Commissaire Mazan und die Spur des Korsen

Manche Katzen haben es etwas schwerer im Leben, als andere Artgenossen. Dazu gehört auch Commissaire Mazan. Der schwarze Kater, der Zadira Matéo als sein Gefolge erkoren hat. Katzen haben bekanntlich keine Herrchen oder Frauchen, sie haben Angestellte. Sie zu bedienende Personen, mit unterschiedlichem gesellschaftlichem Hintergrund. Nur hat benannter Kater sich eine Polizistin eingekreist und die Folgen der Berufswahl nicht wirklich beachtet. Jean Bagnol ist ein Synonym. Für ein Schriftsteller-Ehepaar, das schon so manche Seite verzapft hat, unter anderem auch, mit Katzenpolizist Mazan. Die Leisetreter, Samtpfötchen und auch Spitzohren kommen ja doch an Stellen heran, an die Menschen, obwohl sie sich als Krone der Schöpfung sehen wollen, nicht hinkommen, zumindest nicht ohne bürokratischen Aufwand. Eine Katze benötigt keinen Durchsuchungsbefehl, um im Feindgelände mal schnuppern zu gehen. Im Vorfeld ermittelte Zadira im Sumpf der Korruption im staatlichen Apparat, der für den Schutz der Bevölkerung vor kriminellen Machenschaften verantwortlich zeichnet, in Marseille, und wird fündig. Die Rache folgt auf dem Fuße. Wobei das schreibende Paar doch einen recht merkwürdigen Humor an den Tag legt. Zadira hat ein Date mit ihrem „Geliebten“, „Verlobten“ Jules, seines Zeichens sowohl Humanmediziner als auch, derzeit tätig, Tierarzt. Und dann wird sie angeschossen. Lebensgefahr. Intensivstation. Nur ist das Halali gerade erst eröffnet. Der oder die Täter hatten nur mal Aufmerksamkeit erregen wollen, um auch andere, an den Ermittlungen Beteiligte, aus dem Schutz der Anonymität zu locken. Während Nina George und Jens Kramer sich liebevoll um den Katzenclan von Mazan kümmern, muss der sich jetzt mit den Folgen herumschlagen, die die Machenschaften beider Federkünstler im menschlichen Bereich hervorrufen, was den Kater zwar vor Probleme stellt, die jedoch für ihn lösbar sein sollten, da Katzen bekanntlich die menschliche Kommunikation besser begreifen, als umgekehrt. Die erste Aufgabe heißt Bedienungs-Frauchen zu suchen, die von Kollegen untergetaucht wurde, um sie aus der Schusslinie zu bekommen. Was auch ganz gut funktionieren würde, wenn nicht ein wildgewordener Tierarzt plötzlich Geierkreise in Marseille drehen würde, der von Mafia-Methoden und Korruption im Polizeirevier noch weniger Ahnung hat, als eine Katze vom System einer Nähmaschine. Kleidung braucht sie ja nicht. Kunterbuntes Treiben ist angesagt. Katze sucht Mensch, Mensch sucht Mensch, Mensch sucht Katze, Katze sucht Katze, wobei Mazan einen richtig guten Erfolg verbuchen kann. Ein Luchs kommt mit ins Spiel und der ist, garantiert, keine Hauskatze. Aber ein Wildfang, der zwar die Bosheit der Menschen noch nicht, oder doch zu gut kennt? Krimifans, Katzenbedienungen aufgepasst. Der politische Psycho-Thriller macht auch vor Samtpfoten und deren Anhang keinen Halt. Was einen dann dazu verleitet, eine These an die Menschheit zu tragen. Die Krone der Schöpfung ist die Katze, der Mensch ist der Gipfel. Nur haben Katzen keinen Daumen, dem Ausdruck zu verleihen. Und die Menschen haben es auch noch geschafft, die Nahrung ihrer königlichen Majestäten in Behältnisse zu füllen, deren Öffnen, genau, so ein unvollkommenes Wesen, wie den Zweibeiner benötigt, der doch lieber marodieren geht, als sich der Kommunikation mit seiner Katze zu befleißigen. Aber keine Angst. Wenn der Gipfel abgetragen ist … die Katze wird das überleben. Sie ist das Kronjuwel einer Schöpfung, wie man es nicht in religiösen Schriften liest. Jim Butcher kann das bestätigen.
(Knaur)

ISBN 978-3-426-51654-6   367 Seiten (+Anhang, sollte man lesen!!!)  14,99€ (D)  15,50€ (A)

JIM BUTCHER - Windjäger – Archiv August 2016