BUCHCOVER | REZENSION |
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LISA JACKSON –Z – Zeichen der RacheAn Lisa Jackson kommt keiner vorbei, der lesen möchte. Die Frau hat es richtig drauf, Thriller zu kreieren, bei denen es, für den Leser, zu perma-winterliche Temperaturen kommen wird. Der gute Tipp, packt Euch ganz warm ein, wenn Ihr Lisa lesen wollt. Und vergesst auch die Katze nicht, sie soll ja auch nicht als Eiszapfen enden. Wenn Frau Jackson erst einmal auspackt, dann können so einige andere einpacken. Sarah will, aus persönlichen Gründen, umsiedeln. Vom Leben durchtostem Vancouver in das Haus ihrer Vorfahren, das inmitten vom Nichts steht, abrissreif ist und eigentlich nur schlechte Erinnerungen birgt. Lieblose Mutter, verschwundene Halbschwester. Frau Jackson bringt da so einige Dinge ins Spiel. Handyempfang? Internet? Geht mal lieber Holz hacken und stapeln, für ein Feuer, auf das man, vielleicht, Rauchsignale in die Zivilisation senden könnte. Sarahs Töchter sind, dementsprechend, negativ begeistert, allen voran Jade, die sich, beim Anblick der Ruine, in die Welt der Addams Family zurückversetzt sieht. Spuken soll es auf Blue Peacock Manor auch, immerhin war vor neunzig Jahren dieses Domizil Zentrum eines Familiendramas, das so einigen Menschen den Tod brachte. Von Sarahs Schwester ganz zu schweigen. Frau Jackson will einen Kreis schließen und so wird Sarah in der Großstadt angebaggert, auf Teufel komm raus, und dieser Typ versteht kein „Nein“. Nebenbei kommt die Erbschaft für das Grundstück. Sarah sieht nur einen Weg. Heimwärts, wo ihre Wurzeln liegen, was bei ihren Töchtern wohl nur mäßige Begeisterung auslösen wird, was dann heißt, Ablehnung auf ganzer Linie. Aber Muttern hat das Sagen. Da muss der Nachwuchs klein bei geben. Und sich unter Bedingungen einrichten, die vermutlich an Höhlenmenschenwohnungen der Cro-Magnon-Zeit erinnern. Einschließlich der Wandmalereien. Nehmt unserem Erben das Handy weg und schon sind sie, ein Leben lang, behinderte Menschen. Pflegebedürftig und suizidgefährdet. Dafür hat Lisa Jackson jedoch kein Verständnis und Mutter Sarah muss ja irgendwie ihrem Möchtegern-Lover entkommen, dem, im seinem Wortgefüge, so einige Ausdrücke fehlen. Dessen Synapsen, in seinem Gehirn, oder dem, was bei ihm der Bezeichnung am nächsten kommen könnte, ihm Dinge vorgaukeln, die nicht da sind. So nimmt das Verhängnis seinen Lauf, das Frau Jackson mal vorbestimmt hat. Kurz nach der erfolgreichen Völkerwanderung, von Sarahs Familie auf das „idyllische“ Blue Peacock Manor, geht der Terror los. Mädchen, junge Frauen, verschwinden. Der Staatsapparat hebt hilflos die Hände, tappt im Dunklen. Der Lichtschalter, einmal betätigt, der hier erhellen und erleuchten könnte, ist, leider, noch in der Entwicklungsphase, sprich in Arbeit. Frau Jackson benötigt keine Lichtschalter, sie ist selbst einer. Für den Leser ihrer Seiten ist sie ein strahlendes Licht, auch wenn sie das an ihre Protagonisten so nicht weitergibt. Aber, die sollen ja auch knuffen, für den Konsumenten ihrer Bücher, der hier unterhalten werden will. An Lisa Jackson kommt, wirklich, keiner vorbei. ISBN 978-3-426-51708-6 622 Seiten 9,99€ (D) 10,30€ (A) |