BUCHCOVERREZENSION
Katzenbach.j DerPatient

John Katzenbach –

Der Patient

Dr. Frederick Starks ist Psychoanalytiker mit eigener Praxis. Er kann auf ein erfolgreiches Arbeitsleben zurück blicken.  Tagaus, tagein hört er sich die Sorgen und Nöte seiner Patienten an und versucht ihnen so gut wie möglich zu helfen. So auch an seinem 53. Wiegenfest. Allerdings bekommt er einen unwillkommenen Glückwunsch, in Form eines Briefes, in dem er aufgefordert wird, die Identität eines gewissen Rumpelstilzchen zu lüften, dem er Schlimmes angetan haben soll und der sich so rächen will. Und zwar innerhalb von fünfzehn Tagen. Sollte er versagen, so wird ihm ans Herz gelegt, muß er Selbstmord begehen, ansonsten leidet seine ferne Familie. Erster Warnschuß, seine Nichte bekommt ziemlich häßliche Post. Und so zermartert er sich den Kopf, wer dahinter stecken könnte. Aber der Alptraum hat noch lange kein Ende. Vor der Ärztekammer wird er verleumdet, seine Konten werden geplündert, er wird systematisch vernichtet. Aufstecken gibt es erst mal nicht, er findet ein paar Zusammenhänge heraus, die ihm zu denken geben, wie brutal und rücksichtslos Mr. R zu Wege geht, der alle Hindernisse beseitigt, die ihm und seiner Rache im Wege stehen. Um mehr in Erfahrung zu bringen, braucht er Zeit. Zeit die er nicht hat. Und so plant er sein Untertauchen, mit Hilfe eines vorgegebenen Suizids. Er verschwindet. Nun beginnt eine Odyssee des Lernens, aus Dr. Starks wird Richard Lively, eine Person die als Hausmeister und Telefonseelsorger arbeitet und eine zweite Persönlichkeit entsteht, Frederick Lazarus, der Teil von ihm, der es wissen will, was er falsch gemacht hat, weshalb eine Märchenfigur es auf sein Leben abgesehen hat. John Katzenbach übertrifft sich in seinem Thriller selbst, Wahnsinn! Eine beklemmende Atmosphäre, die einen nicht los läßt. Das Buch beiseite legen und schlafen kommt überhaupt nicht in Frage, man muß einfach weiter lesen. Ein spannende Handlung, geformt vom Meister des Wortes, die einen berührt, mitreißt, die einen umwirft. Absolut beide Daumen hoch.

(Knaur)