BUCHCOVERREZENSION
Tutii EiskalteHoelle

MICHAEL PEINKOFER –

Die Welt der Orks

Rammar, der schrecklich Rasende, und Balbok, der Grausame, die Könige von Sochgal, sind wieder unterwegs, um die Welt unsicher zu machen. Würden sie gern, nur haben sie immer das Problem die Welt retten zu müssen. Michael Peinkofer schickt die, in der Fantasywelt mehr unbeliebten, Vertreter einer blutrünstigen, ansonsten eher primitiv anmutenden Rasse hinaus in die unbekannten Gefilde auf Abenteuerlehrgang, wie schon häufiger. Das macht er mit viel Witz, sein Humor ist nur schwer zu überbieten. Als erstes eröffnet Balbok seinem Bruder Rammar, das er sterben müsse, was den, von sich selbst eingenommenen fetten Ork zu der Überlegung bringt, seinen Bruder vom Angesicht der Erde zu fegen, aber Balbok ist die Sache durchaus ernst. Er will einen königlichen Nachfolger für sich und seinen Bruder. Und schon geht ihre Welt in Flammen auf. Irgendwas ist auf ihre Insel gestürzt, wir würden heute UFO zu sagen. Im Wrack finden die Brüder ein Kleinkind einer anderen Art. Könnte ein Gnom oder was ähnliches sein. Aber weil er so herrlich stinkt, adoptiert Balbok den Kleinen, sehr zum Unmut seines Bruders, der seine Umwelt am liebsten nur für sich selbst hätte, aber sein Egoismus ist nur ein Vorwand, damit er nach außen hin unfreundlich wirken kann. Am liebsten zeigt er sowieso immer schlechte Laune, damit man ihm die gute nicht versauen kann. Und so nimmt das Leben seinen Lauf. Der kleine wird Enok genannt und die Erziehung des Jungen fällt in die Zuständigkeit von Balbok, damit er ein ordentlicher Ork von echtem Tod und Horn wird. Aber die Idylle bleibt nicht bestehen. Enok merkt, das er anders ist als seine beiden Ziehonkel und deren Untertanen. Er fragt nach seiner Herkunft. Verständlich. Dabei kann der kleine Lümmel auch ziemlich ausfallend werden, so sehr, dass Rammar bald ausrastet und Balbok stolz auf seinen Zögling ist. Er ist der Meinung, mit seiner Erziehung alles richtig gemacht zu haben. Der Bengel ist zwar kein Ork, benimmt sich aber wie einer. Michael Peinkofer hat dafür herzhafte Worte zu bieten. Da aber die beiden Könige ihrem definiertem und designiertem Nachfolger keine erschöpfende und befriedigende Antwort geben können, macht sich Enok auf die Suche nach seiner Herkunft und Balbok, sorgenvoll, marschiert hinterher. Und Rammar? Der würde lieber zu Hause bleiben, nur ist sein Bruder, so dämlich er auch ist, immerhin sein Bruder. Nur müssen sie getrennte Wege gehen. Und schon sind die Orks wieder in Bedrängnis, in einer Welt, die ihnen gänzlich unbekannt ist und in der auch schon eine Revolution auf sie wartet, da die Prophezeiung eingetroffen ist. Der Nachfolger des Drachenkaisers hat die Bühne betreten, auch wenn Enok es noch nicht weiß, das er derjenige ist, der so sehnsüchtig erwartet wurde. Nun zeigt es sich, das die orksche Erziehung doch recht lückenhaft ist, aber das ist angesichts der Tatsache, das die Umstände im Reich des Ewigen Rates mehr als brenzlig sind, dann doch eher eine Nebensache. Wer mal wieder herzhaft lachen möchte, kann sich Michael Peinkofer unbedenklich reinziehen, hier hat man öfter die Gelegenheit, sein Zwerchfell auszuschütteln.
(Knaur)

ISBN 978-3-426-22775 -6 374 Seiten 16,99€ (D) 17,50€ (A)