BUCHCOVER | REZENSION |
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Chris Marten –HydraDie Hydra ist ein Ungeheuer aus dem Mystikum Altgriechenlands. Schon Herakles mußte sich mit dem Urvieh messen. Jetzt taucht das vielköpfige Monster, in Form eines Serienmörders in Deutschland auf. Und alles begann mit einer harmlosen E-Mail, einer Einladung zu einem Klassentreffen mit einer Liste der Namen des Jahrgangs. Nach dieser Liste mordet jemand, scheinbar wahllos. Zuerst sind es Menschen, die zufälligerweise den gleichen Namen tragen. Dann die wirklich auf der Liste stehen. Für den Mordbuben ist das jedoch kein Verbrechen, sondern ein Meisterwerk, wie er seine Tötungen begeht und wie er seine Opfer drapiert. Beate Rehbein, alias Bea Furrer, ist Journalistin und Schriftstellerin mit einigem Erfolg und ihr Ehemann Rainer steht auf dieser ominösen Liste. Der durchgeknallte Serienkiller will sich die schreibende Zunft zu nutze machen, auf das jemand über seine Taten berichtet und so bombardiert er Beate mit E-Mail, in denen er sein Mordprogramm „Die elf Häupter des Zufalls“ akribisch vorstellt und die Empfängerin systematisch unter Druck setzt. Beate, noch unter Schock ihrer Irakreise, muß sich plötzlich mit einem Irren auseinander setzen, der nicht nur Menschen eiskalt tötet und diese Taten mit der Kamera dokumentiert, sondern auch ihre Privatsphäre verletzt und ihr zeigt, wie nah er an ihr dran ist und an ihrer Familie. Und außerdem steht Rainer Rehbein auch auf der Todesliste. Hyperspannendes Teil zwischen den Buchdeckeln, das es nur so knistert. Das Autorenteam hat sich hier selbst übertroffen und ein wahnsinniges Kopfkino hingelegt, dem man sich nicht entziehen kann. Auf welch verqueren Wegen manche Zeitgenossen so denken ist schon erstaunlich, dieser hier ist ein ganz besonderes Exemplar der Gattung, war vielleicht mal ein Mensch! An diesem Buch hätte Cody McFadyen seine helle Freude. (Lübbe) |