BUCHCOVERREZENSION
Tutii EiskalteHoelle

EVA LIROT –

Schattenkind

Cornwall, im Südwesten der britannischen Hauptinsel, ist bekannt für seine Legenden und Sagen. Und das kann zu ungeahnten Situationen führen, wie beispielsweise, das die einheimische Bevölkerung, gerade die recht abergläubischen, dann doch lieber zu Hause bleiben und jede Veränderung mit Vorsicht genießen wollen. Und wenn dann Geschehnisse dazu kommen, die eine solche Legende untermauern könnten, dann sind alle komplett aus dem Häuschen und haben, natürlich Angst. Selten aber suchen sie den Grund, der ihnen jetzt Angst macht. So der Fahle Seemann, der vor der Küste herumspuken soll. Menschen verschwinden spurlos und wenn sie wieder auftauchen, was selten genug der Fall ist, sind sie tot. Aber niemand will dem auf den Grund gehen. Eva Lirot, mittlerweile bekennender Cornwall-Fan, hat diese Sage zwar erfunden, aber da gibt es wohl schlimmeres. Und wenn ein Schriftsteller ein Szenario erfindet, ist das kein Verbrechen, sondern ein Versuch, den Leser zu unterhalten, was ihr mit „Schattenkind“ auch sehr gut gelingt. Mit diesem praktischen Buchformat kann man das überall hin mitnehmen und seiner Leidenschaft frönen. Und so können Luna Walker und Robert Byrne die Bretter, Pardon, die Seiten, die die Welt bedeuten, betreten und dem Leser ein recht einzig artiges Szenario vor Augen führen. Von der Sage vom Fahlen Seemann halten beide nicht viel, dafür stehen sie zu sehr auf dem Boden der Tatsachen, oder zu fest in ihrem Leben, auch wenn sich hier einige interessante Dinge ergeben. Fest steht aber, dass mehrere Personen schon verschwunden sind und niemand dafür eine Erklärung hatte. Und das schon bevor sich die beiden begegnen. Während Luna sich aus den Fängen ihrer konsum- und materiell orientierten Familie lösen möchte und dafür in Cornwall auch ideale Bedingungen findet, wie ein Häuschen ihrer kürzlich verstorbenen Tante zu erben und perfekte Ruhelagen zu genießen, will Robert Byrne, mehr oder weniger aus dem Landstrich geflohen, nun zurück kehren, um endlich mit den Geistern seiner Vergangenheit mal ein Wörtchen zu reden, sprich auch das Haus seiner Eltern verkaufen, was etwas schwerer sein wird, weil, angeblich, ein Fluch auf diesem Gemäuer lastet. Perfekte Literatur für einen Trip an den Ärmelkanal und die noch wilden unerschlossenen Fleckchen Cornwalls.
(Editionnova)

220 Seiten

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