BUCHCOVERREZENSION
McBain.s DerJudasfluch

Scott McBain –

Der Judasfluch

Judas Ischariot bekam 30 Silberlinge für seinen Verrat an Jesus. Von der ursprünglichen Anzahl sind 27 Geldstücke gefunden und liegen sicher verwahrt in den letzten Ruhestätten der Päpste Petrus und Silvester II. Zwei sind verschollen. Eines hält ein ätherisches Wesen namens Helen in den Händen um sie zu hüten und an einen charakterlich schwachen Menschen weiterzugeben, auf das die Münze mit ihrer Unheil beschwörenden Macht ihr Werk tun und die finstere Macht sich auf Erden manifestieren kann. Für Paul Stauffer ist die Welt in Ordnung, er ist verheiratet, Vater eines Kindes, er ist Gerichtspsychiater und ein erfolgreicher dazu, und weil er denkt, seine Frau bemerkt es nicht, geht er ab und zu mal woanders ins Bett. Einem Massenmörder stellt er, wider besseres Wissen eine günstige Prognose aus, verrät und verhöhnt damit die Opfer und deren Angehörige. Er ist obendrein der Meinung, Verbrecher sind kranke Menschen, therapierbar und vor der Gesellschaft zu schützen. Für die Mordopfer kann man ja eh nichts mehr tun. Somit ist er ein Traumkandidat für die dunkle Seite. Seine Schwächen werden von Helen gnadenlos ausgenutzt, sie gibt ihm die Münze. Paule nimmt sie, in seiner Verblendung ist ihm nicht bewußt, welches verlogene Spiel mit ihm getrieben wird. Seine Wünsche werden erfüllt, er sieht unendlichen Wissen ins Auge und merkt nicht, das sich alles um ihn herum drastisch ändert. Seine Frau flieht mit Tochter ins Kloster und seine Heiligkeit, Papst Johannes XXV nimmt den Kampf auf, gemeinsam mit dem päpstlichen Beichtvater (ohne Namen) und dem Chef der Heiligen Inquisition, Kardinal Benelli. Fällt ein Silberling im Vatikan in die falschen Hände, so die Überlieferung, ist es der Tod von Mutter Kirche. Die Vertreter der Kreuzträger sind also zu recht besorgt (na klar...ihre Pfründe und auszubeutenden Schäfchen sind in akuter Gefahr). Nun kann jeder zur Heiligkeit stehen wie er will und sich seinen Reim drauf machen, das Thema jedoch ist spannend und das Buch auch.

(Knaur)