BUCHCOVERREZENSION
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Bernd Perplies  – Magierdämmerung – Für die Krone

Im April des Jahres 1897 macht sich Lordmagier Wellington auf den Weg nach dem sagenumwobenen Atlantis auf, der Wahren Quelle der Magie, um die Schutzsiegel der Magierwächter zu brechen. Er will mehr Magie in der Welt des Frühkapitalismus, um über mehr Macht zu verfügen und der Menschheit seinen ganz persönlichen Stempel auf zu drücken, sprich er erwartet völlige Unterwerfung. Leider stehen ein paar Leute ihm nachdrücklich im Weg, so der erste Lordmagier des Silbernen Kreises von Großbritannien, Albert Dunholm. Diesen läßt er über die Klinge springen. Just an jenem Tage des feigen Überfalls, kommt Jonathan Kentham, Journalist, bis jetzt noch keine lohnende Partie zum Heiraten, von einem Theaterbesuch. Nachdem er seine Angebetete, Elizabeth, züchtig nach Hause gebracht hat, kommt er genau am Tatort vorbei und stolpert in eine Welt, die er nicht für möglich gehalten hätte. Der sterbende Magier sieht in dem jungen Mann etwas besonderes und übergibt ihm seinen Siegelring, ein starkes magisches Artefakt, das unter keinen Umständen den Häschern Wellingtons in die Hände fallen darf. Jon, der Magie für ausgemachten Schwindel hält und selbst komplett nichtmagisch ist, muß erkennen, das es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als er bisher in seinen kühnsten Träumen nicht für möglich gehalten hat. So wird der nüchterne junge Mann zum Hoffnungsträger der Anhänger Dunholms. Doch Wellington schläft nicht. Seine Leute meucheln weiter, um ihrem Idol den Weg zur absoluten Macht zu ebenen. Tolles Buch mit vielen verschiedenen Charakteren, so als erstes der, immer gentlemen like, Jonathan Kentham, der eine völlig ungeahnte Entwicklung durch macht. Ihm zur Seite der bärbeißige, brummelnde  Randolf Brown, ehemaliger Kutscher Dunholms, mit seinem etwas unbeholfenen russischen Freund Grigori und seinem magischen Raben Nevermore. Zu dieser illustren Runde gesellt sich der abtrünnige Magier Jupiter Holmes, ein sorgenfreier Mensch, der gerne mal einen über den Durst kippt, da Durst ja bekanntlich schlimmer ist als Heimweh, der trotzdem viel Humor hat, aber auch recht sarkastisch werden kann und meist recht schnell auf den Punkt kommt. Plus seiner magischen, halb durchscheinenden, weil eigentlich toten, Katze, namens Watson. Auf der anderen Seite ein skrupelloser Wellington, mit einem noch skrupelloseren Schüler und Vollstrecker und einer Mannschaft, die ihm teilweise hündisch ergeben ist. Ziemlich cooler Lesespaß, der sich bis zur letzten Seite durchziehen läßt, vor allem dann, wenn Charaktere aufeinander treffen, die unterschiedlicher nicht sein können. Ein Feuerwerk der Magie eröffnet sich dem Leser, in einer Zeit als gerade die Elektrizität entdeckt wurde und die Straßen Londons noch von Gaslaternen erhellt wurden und auf selbigen noch mehr Pferdefuhrwerke als Automobile unterwegs waren.

(Lyx - Egmont)