BUCHCOVERREZENSION
Ruebenstrunk.g DasWoerterbuch

Gerd Ruebenstrunk –

Das Wörterbuch des Viktor Vau

Die menschliche Sprache, wie sie derzeit existiert, ist nicht nach dem Geschmack von Viktor Vau. Sie ist ihm zu kompliziert  und obendrein noch ungenau, da man mit einem Begriff mehrere Dinge darstellen kann und das zu Mißverständnissen führt. Und so tüftelt er jahrzehntelang an einer universellen Sprache, die von allen verstanden werden kann und jeglichen Doppeldeutigkeiten aus dem Weg geht. Eine Sprache die so komplex ist, das sie alles auf den Punkt bringt und doch so einfach, daß Säuglinge, bevor sie Mama sagen können, in dieser Zunge kommunizieren. In der psychiatrischen Klinik, in der er arbeitet, forscht er an schizophrenen Patienten, wobei er feststellt, daß er damit sogar einigen Erfolg hat. Eines schönen Tages fällt eine unbekannte Sonde aus dem All vor der westafrikanischen Küste ins Meer. Und wie bei solchen Anlässen üblich, erheben die Reichen und Mächtigen der Welt Anspruch auf dieses Objekt. Man einigt sich zähneknirschend auf eine Zusammenarbeit, umschleicht sich aber gegenseitig, um sofort die Nase vorn zu haben, wenn sich ein Vorteil anbietet oder dem Gegenspieler eins auszuwischen. Nun stellt sich heraus, das in der Sonde eine Nachricht deponiert wurde, die in der von Viktor entwickelten Sprache verfaßt wurde. Großes Rätselraten beginnt und man lädt ihn nach Dagombe, Afrika,  um dem Mysterium auf die Spur zu kommen. Viktor entschlüsselt die Botschaft, zumindest bruchstückhaft, soweit, das er sich zwar noch keinen richtigen Reim darauf machen kann, aber er erkennt für sich eine Bedrohung. Er klaut den Speicherchip unter den Nasen der schwadronierenden Geheimdienstler und flieht. Nun ist alle Welt hinter ihm her, weil zumindest es soweit klar ist, die Depesche ist aus der Zukunft der Menschheit und wenn Viktor eins erkannt hat, in den falschen Händen stellt sie eine enorme Bedrohung dar. Und so ist er mit seinen neuen Freunden Astarte und Enrique auf der Flucht vor den Machtgierigen dieser Welt, die alle Stränge ziehen um seiner wieder habhaft zu werden. Ein buntes Katz- und Maus Spiel beginnt, wobei kein Mittel gescheut wird, auch dem vermeintlichen Verbündeten mal kräftig in die Suppe zu spucken. Ein sehr gut zu lesendes Buch, spannend, mit einem ernsthaften Thema im Hintergrund, über das man sich Gedanken machen sollte.

(Piper)