BUCHCOVERREZENSION
Foehr.a Eisenberg

ANDREAS FÖHR –

Eisenberg

Beim Lesen von Werken des, ups, ehemaliger Jurist, jetzt einer der beliebtesten Schriftsteller auf dieser Weltraummurmel, Erde genannt, die dieser Menschheit Zuflucht bietet, Andreas Föhr kann es, durchaus, zu etlichen Sucht- und Abhängigkeitserscheinungen führen, die, sehr gut, sichtbar gemacht worden sind, in dem Video „Absolute Perpetual Death“ der australischen Metal-Band „Advent Sorrow“. Fragen an Euren Arzt oder Apotheker könnt Ihr Euch jedoch sparen, die haben auch kein Gegenmittel. Vielleicht solltet Ihr den Autor verklagen, das er so langsam schreibt, aber das sollte man sich noch mal überlegen, der Mann hat ein abgeschlossenes Jurastudium, was er in seinem, in diesem Fall, nicht ganz, neuen Roman auch unter Beweis stellt. Andreas tobt durch das Leben und Rachel Eisenberg hat, ganz plötzlich und „unerwartet?“, viele Probleme. Plötzlich schon, die Frau hat ja gerade erst das Licht der Welt, Pardon, des Leser, entdeckt. Oder ist es doch umgekehrt? Unerwartet? Wohl weniger, da Andreas ja schon so einige Zeilen verzapft hat und genau weiß, wo er Hebel, Schraubenschlüssel und Brechstangen, sprich Kugelschreiber, jetzt hat er ja einen richtig guten, und die Tastatur ansetzen kann, dem Leser genau das beizubringen. Wer privilegiert wurde, bei Miss Conny Marple an der, unten genannten, Lesung teilnehmen zu können, hatte einen neuen Geburtstag, zum „Zeugen Andreas“. Wenn man, er oder sie, es nicht schon war. Frau Doktor Rachel Eisenberg war jedoch nicht anwesend und muss ihre Probleme erst mal selbst in Augenschein nehmen, die da sind. Eine Tu-do-Liste könnte hilfreich sein. Rachel hat einen Mann und eine Tochter. Problem? Der Gatte ist auf sexuellen Abwegen und sie, derzeit, fast alleinerziehende Mutter eines pubertierenden Teenagers. Dazu ist sie Strafverteidigerin, okay, gutbetucht, teilt sich jedoch die Kanzlei mit ihrem „Ex“, der, und eben nicht nur, auch auf juristischen Jagdgebieten unterwegs ist. Die, derzeit, amtierende Vorzimmer-Sekretärin ist auch nicht gerade auf dem Wege, sich alle Sympathien einzuheimsen. Einen Mord bekommt man auch noch zum Cappuccino + Croissant dazu, samt dem Staatsanwalt, der hier die Leitung der Ermittlungen übernehmen, koordinieren, möchte. Und der Verdächtige ist auch schon in Gewahrsam, alle Indizien sprechen dafür, das ist der Schuldige. Andreas Föhr hat viel Freude am Schreiben. Dieses Fazit verinnerlicht sich selbständig, da gibt es von allen Sinnen keine Gegenwehr und auch der Betriebsrat wird sich hier nicht weigern, Überstunden zuzulassen. Wir wollen doch intelligente Unterhaltung. Andi Föhr fährt in die Vollen. Der Verdächtige sieht so aus, wie ein ehemaliger Bettgefährte von Rachel, lange ist es her. Laut dem Humor von Andreas, er ist es auch. Heiko Gerlach, ehemaliger Professor der Physik, jetzt obdachlos, soll eine junge Studentin ermordet haben. Und Rachel die Verteidigung übernehmen. Alles spricht gegen den Delinquenten. Wenn es einen Literaturpreis für ehemalige Advokaten geben sollte, dann gebührt er Andreas Föhr. Hundert Prozent +Pro. Der Mann hat es drauf, bildhaft zu schreiben und an seine Umwelt denkt er auch. Wenn sich zwei Wespen, angesichts eines wallenden Kaffeeduftes, fragen, wo der Kuchen bleibt und enttäuscht werden, dann hat Andreas zumindest schon mal auf einen Mangel hingewiesen, der meist bei Witwern oder Junggesellen zu suchen ist, die sich nichts aus Süßigkeiten machen und/oder nicht auf Besuch eingestellt sind. Man könnte auch sagen, dass diese Gesellschaft, die sich auf Markensymbolik, große Fernseher, mit einem Programm unter aller Sau, und Mammon beschränkt und keine anderen Werte, wie beispielsweise Loyalität, Freundschaft oder Liebe zulässt, was unsere Politiker ja jeden Tag demonstrieren, solche Leute in eine innere Emigration treibt, die sie von diesem Leben trennen wird. Von den Hautflüglern ganz zu schweigen, die hier keinen Kuchen bekommen werden und noch nicht mal eine Petition starten können, da ihnen alle Voraussetzungen dafür fehlen, das selbstständig zu machen. Vielleicht wird Herr Föhr ja doch noch mal zu einem Anwalt, der sich für schwarz-gelb-gestreifte, kleine, manchmal, meist, ungeliebte und ungebetene Gäste einsetzt. Die haben nur ein kleines bisschen Appetit und wollen nur ein kleines Stückchen, ein Krümelchen, vom Kuchen. Was ja ein krasser Gegensatz zu den Politikern der CDU/CSU und der FDP ist, andere Parteien, und Politiker, die den Hals auch nicht voll genug bekommen, inbegriffen. Andreas Föhr hat hier, auf dieser Seite, volle Unterstützung. Der Mann ist, und das, fast, konkurrenzlos, einfach eine Klasse für sich. Der Daumen ist oben. Und etwas Zeit sollte man ihm schon lassen.
(Knaur)

ISBN 978-3-426-65396-8 507 Seiten 14,99€ (D) 15,50€ (A)

A. Föhr – Schwarzwasser - Lesung mit Andreas Föhr– Spezial