BUCHCOVERREZENSION
Jackson.l Raubtiere

LISA JACKSON –

Raubtiere

Für alle Fans von Dan Grayson… Schweigeminute… Frau Jackson hat ihn sterben lassen. „Die menschliche Natur ist doch enttäuschend“. Und Lisa Jackson beschert Grizzly Falls den nächsten rabenschwarzen Tag. Nachdem sie, im „Schneewolf“, das kleine Städtchen seines Brandungsfelsens beraubte und Dan ins Koma hat schießen lassen, zeigt sie jetzt, dass man sich Psychopathen, offensichtlich, auch in einem Gewächshaus heranziehen kann, um sie dann auf seine Protagonisten und seine Leser loszulassen. Und diese, voll verpeilten, Truppenteile kommen wie Ghule. Lisa Jackson ist schon eine besondere Macht im Genre des „Thriller“. Daran wird keiner vorbeikommen, der diese Literatur lesen möchte. Und so fleißig, wie ein Bienchen von Blüte zu Blüte wandert, schreibt sie ein Buch nach dem anderen, mit Steigerungen, die es in sich haben. Da hat man schon eine größere Auswahl, in ihren Zeilen zu stöbern. Nur dass man manchmal den Eindruck bekommt, es gibt Tage, da verlieren die Guten. Und auch Tage, da gewinnen die Anderen. Eigentlich ist das nur die ungeschminkte Wahrheit unserer Umwelt, die alles Mögliche ist, nur eben nicht humanistisch. Dan Grayson darf das am eigenen Leibe erfahren. Als toter Sheriff von Grizzly Falls wird er, wohl kaum noch, das Leserherz erfreuen können und die Bewohner „seiner“ Stadt zu schützen, dürfte dann auch im Bereich des Unmöglichen liegen und sein Nachfolger ist alles andere als beliebt. Zumindest ist er bemüht. Das sollte man anerkennen. Was sich Frau Jackson dabei gedacht hat, steht, bestimmt, auf einem anderen Blatt. Egal. Da kann sie sich jetzt winden und Entschuldigungen suchen. Lisa ist, zu einem Großteil, mit schuldig am Mord des Sheriffs. Dan Grayson wird in der Erinnerung bleiben. Das sind wir, als Leser und „Mitbewohner“ von Grizzly Falls, diesem Mann schuldig, dessen Tod eine große Lücke reißt. In der Welt, die jetzt brutal auf uns alle hereinstürzen wird. Und daran spart Frau Jackson auf keinen Fall. Die Detectives Alvarez und Pescoli drehen sich im Kreise, wie so berühmte Kinderspielzeuge, die der heutigen Generation jedoch unbekannt sein dürften. Überall tauchen jetzt tote Frauen auf, denen, obendrein, der Ringfinger amputiert wurde. Ein Serienkiller hat ein Problem. Während er jetzt sehr gründlich zu Werke geht und die Frauen auch wirklich tötet, hat er das bei seinem ersten Opfer versäumt, das, durch Glück überlebt hat und derzeit auf der Flucht ist. Ihr Anlaufpunkt und Vertrauensperson wäre Dan Grayson gewesen, aber hier hat Lisa Jackson ja schon aufgeräumt und lässt Jessica im Regen stehen. Die gute Frau hat ja noch nicht genug durchgemacht, aber das zeichnet Thriller-Königin Jackson ja aus. In dieser Richtung ist Lisa sehr einfallsreich, was denn heißt, kommt diese Frau auf Euch zu und bietet Euch einen Job an, lehnt das Angebot kategorisch ab, egal wie lukrativ es sich gestalten sollte. Für alle Dan Grayson Fans kann es nur eine musikalische Unterhaltung geben, „Ungesehen“ mit dem nagelneuen Demo-Tape „Unaussprechliches Entsetzen“.
(Knaur)

ISBN 978-3-426-51554-9  453 Seiten     9,99€ (D)  10,30€ (A)

LISA JACKSON – Z Zeichen der Rache – Archiv April 2017
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