BUCHCOVERREZENSION
Melli.s FestungDerGoetter

SANDRA MELLI –

Festung der Götter

Sandra Melli ist ein Pseudonym für zwei Leute, die hier schreiben. Aber das nur am Rande. Fakt ist, dass das Autorenduo eine neue Welt erschaffen, diese mit Magie und vielen Farben angereichert, und selbige dem Leser unter die Augen gerieben hat, der sich begeistert darüber hermachen wird. Fantasy vom Feinsten. Viele Völker, viele Farben. Dazu Gut und Böse, sowie Mitläufer und Berechnende, Unwissende und Blinde, manch wirklich Ahnungslosen, wie bei uns. Könnte fast unser Alltag sein, nur eben bunter und magischer. Da so etliche Figuren einer Fantasie entstammen, die durchaus beispielhaft werden könnte. Tolkien hat das ja schon einmal vorgemacht. Gayyad, der Zweifarbige Magier ist auf Eroberungskurs. Er will der siebte Gott werden und lässt dafür jeden über die Klinge springen, der sich ihm in den Weg stellen will. Nun ja, fast jeden. Sein Anschlag auf die „Heilige Stadt“ Edessin Dareh schlug fehl. Dank Laisa, der Katzenfrau, aus einer weiß-blauen Verbindung gezeugt, und dem Gestaltwandler Rogon, nebst ihrer Verbündeten und Kampf- und Weggefährten. Wer die Vorgänger gelesen hat, weiß das ja schon. Wer nicht, ist hier gut beraten, das nachzuholen. Das „Dämmerland“ ist ein bemerkenswerter lesenswerter Stoff und lässt keine Wünsche offen, für ein buntes Fantasy-Spektakel, das sich in alle Richtungen ausbreitet und dem Leser so manche unterhaltsame Stunde auf seinem Lese-Lümmel-Sessel beschert. Ist fast wie Weihnachten. Wenn nicht immer die hungrige Katze dazwischen funken würde. Hart geschlagen, ist Gayyad auf der Flucht und immer mit dem Fluch geschlagen, wieder Erulim zu werden. Aber manchmal braucht er sein zweites Gesicht. Einmal blaue Magie, einmal grüne Magie. Trotzdem gelingt es ihm wieder, starke Kräfte zu organisieren und an mehreren Fronten Unruhen zu verbreiten. Die Blaue Festung, ein Grenzstützpunkt, ist recht schnell betroffen, nur knapp kann das Blatt gewendet werden. Opfer, Kollateralschäden sind ihm völlig Horst, solange er nicht selbst davon betroffen ist. Was dazu führt, dass unsere geschätzten Autoren, wie Bulldozer, durch die magisch-menschliche Gesellschaft blutige Schneisen ziehen. Überall knallt es, wenn magische Kräfte aufeinander treffen. Die Evari, die Wächter der Götter, sind gezwungen, einem weltumspannenden Krieg zu begegnen und wen schicken sie ins Feld? Die Jagd auf Gayyad-Erulim ist eröffnet, das Halali dauert ja nur schon ein paar Jahrhunderte, aber zumindest hat auch der letzte Pazifist begriffen, dass das Experiment zweifarbige Magier zu erschaffen, die sich dann gründlich gegen ein menschliches Leben, ohne ihre „gnädige“ Herrschaft stellen, völlig in die Hose gegangen ist. Ist so ungefähr, wie eine Koalition von SPD und CDU. Nur haben wir keine Katzenfrau oder einen Gestaltwandler, die wir in den Bundestag schicken könnten. Fantasy zum Fingerlecken. Wenn Deine eigenen nicht mehr ausreichen, dann nimm die Deiner Nachbarn oder Freunde. Man kann nicht wirklich alles lesen, aber hier sollte man schon mal zuschlagen.

(Knaur)

ISBN 978-3-426-51500-6  475  Seiten     14,99€ (D)   15,50€ (A)