BUCHCOVERREZENSION
Low.r Runenschwert Eingeschworenen

ROBERT LOW –

Runenschwert (Die Eingeschworenen)

Orm „Bärentöter“ Ruriksson, eigentlich Gunnarsson, hat seinen zweiten Auftritt.  Nach Krieg und Töten im Land der Rus, war er am, im, Grab von Attila dem Hunnen, der „Gottesgeißel“. Ein bisschen Beute hat er mitgenommen, besser als nichts, und eines, der zwei Runenschwerter, die den Wälsungen zugeschrieben werden, schon in der Sigurdsaga erwähnt  wurden. Das zweite ist jetzt verloren.                                     Nachdem er festgestellt hatte, das Rurik nicht wirklich sein Vater war, sondern Gunnar Raudi und er auch den Virus herauskristallisieren und eliminieren konnte, der den „Eingeschworenen“, einer, seiner, Wikingerbande, übel zugesetzt hatte, indem er Einar den Schwarzen, den Mörder seines Vaters, und Hild, Schild- und Schwertmaid der Wälsungen außer Gefecht gesetzt, sprich, getötet hat, landet er in der Großen Stadt. Konstantinopel, Byzanz. Die Griechen, die jetzt dort wohnen, wo Rom seinen Ursprung, nach dem Krieg der Griechen gegen Ilion, Troja hatte,  sind römischer, als jeder andere aus der Tiberstadt, auf dem geografischen europäischen Fussballstiefel, wohin es Änäias damals getrieben hatte, nach dem Tod von Paris und Hektor, Achilles und Ajax, und vor der Odyssee des Mannes, der Penelope heiratete und mit ihr Telemachs Leben zeugte. War auf Ithaka. Wohin es Odysseus, nach zehn Jahren Krieg und zehn Jahren der Folgeplänen der griechischen Götter, wenn man Homer glauben möchte, auch wieder in die Arme seiner Gemahlin getrieben hatte. Robert Low jagt den verhinderten Bärentöter diesmal quer durch die komplette Ägäis und den Nahen Osten, der auch damals schon, wie heute immer noch, ein politischer, kultureller und militärischer Glutkessel war. Und der Mann macht das nicht nur recht glaubhaft und gut geschichtlich recherchiert, sondern auch recht humorvoll, da Orm sich von seiner tollpatschigen Seite zeigt und jede Fußangel mitnimmt, die sich bietet. Selbst die, die versuchen ihm aus dem Weg zu gehen. Das ist sein Wyrd. Schicksal. Das so mancher Darsteller, in Roberts Zeilen, mit dieser Romanpolitik nicht einverstanden sein könnte, lässt Herrn Low kalt. Wyrd biđ ful āræd. Robert Low muss das ja nicht ausbaden. Orms Runenklinge wird gestohlen und der Dieb ist mehr als dreist. Starked ist ein Widerling, jedoch ist er stark genug, sich mit den „Eingeschworenen“ anzulegen, während die, mittlerweile stark dezimierte Wik-Truppe, die Orm als Jarl jetzt anführt, mehr auf Hilfe angewiesen ist, woher man sie auch bekommen kann. Und so zieht die Schiffsmannschaft wieder los, der Spur der Runenklinge hinterher und das Geheimnis des Weges zu Attilas Silberschatzgrab nach sich ziehend, was dann Abenteurer anlockt, wie Kameldung die Fliegen. Darunter sind alle möglichen Leute, aller Couleur. Außer einem Menschenschlag. Dem, der nur in Ruhe seinen Nachwuchs aufziehen möchte, sät und erntet und, in dieser grausamen Welt, immer der Verlierer ist. Robert Low überzeugt den Leser von seiner Federführung und Suchtgefahren liegen in der Luft. Und er gibt auch noch das Geheimnis preis, warum Kamele sehr herablassend auf Menschen runterschauen. Aber das solltet Ihr selbst herausfinden.

(Heyne)

ISBN 978-3-453-53409-4   454 Seiten    8,99€ (D)  9,30€(A)