BUCHCOVERREZENSION
Howard.c DerEiserneWald

CHRIS HOWARD –

Der eiserne Wald

Banyan ist Baumeister. Zusammen mit Papa, hat er ja schon manchen Wald kreiert. Aus Schrott. In seiner Welt gibt es keine natürlichen Bäume mehr, dem geschuldet ist sein Job. Er baut Bäume, nimmt alle Materialien, deren er habhaft werden kann. Sonst gibt es nur noch „Gen-Tech“, Firmenfarbe LILA, Mais, als Nahrungs- und Wirtschaftsgrundlage und Heuschrecken, die menschliches Fleisch verzehren, sofern dann jemand so unerschrocken ist, sich in deren Nistgebiet einzuschleichen. Da es nichts anderes zum Speisen gibt, bleibt es wohl Chris Howards Geheimnis, wovon sich die Insekten dann ernähren, wenn es keinen Trottel gibt, der da mal ganz unerschrocken hereinschneit, um als Mahlzeit für die überlebenden Membran-Flügler zu dienen. Dann wird Papa entführt, so zumindest Banyan´s Kenntnisstand. Und er bekommt einen lukrativen Auftrag, für Frost einen Wald zu bauen. Bei den Unsymphaten trifft er auf Hina, die sich Frost mal eingekauft hat, und Zee, deren Tochter. Hina hat eine Tätowierung, die auf einen Verbleib irdischer Bäume hinweist, was den Gauner auf die Idee bringt, mal einen klauen zu gehen und im Zentrum von Banyans Schöpfung zu pflanzen, einen richtigen Baum. Mit seinem Mitarbeiter Crow, Hina und Zee zieht Frost los, unangekündigt. Zurück bleiben Banyan und Frosts Sohn Sal. Nach einigen Überlegungen nehmen sie die Verfolgung auf, sie mögen sich zwar nicht, haben aber ein gemeinsames Interesse. Und geraten in ein Endzeitspektakel, da ist „Death Race“ der reinste Kindergarten. Sie werden gekidnappt, von den „Piraten“. Allerdings hat Banyan etwas Glück und wird von selbigen angeheuert, einem Wald mit einer Statue zu renovieren. Wen wundert es, das stolze Stück Metall stellt Hina dar, mit samt ihrer Tätowierung. Chris Howard hat recht bildliche Darstellungen einfließen lassen und Banyan macht sich dann mal an die Arbeit, wobei die Piraten, allen voran Alpha, in die sich Banyan unsterblich verknallt, mit einer Begeisterung helfen, die man in so einer archaischen Welt nicht vermutet hätte. Ja, Chris Howard trifft den richtigen Ton und die Piratenbande ackert, als gäbe es kein Morgen. Aber das Glück ist nur von kurzer Dauer, der Unterschlupf der Piraten wird geentert. Harvest, der Menschenjäger, will sich auf Rente begeben und keinen Zeugen zurücklassen, mit dem er mal illegale Geschäfte gemacht hat, wobei das Wort Illegal im Endzeittrubel ja wohl ad absurdum ist. Es herrscht das Recht des Stärkeren, wobei sich Harvest jedoch etwas überschätzt, oder den Willen der Piraten frei zu bleiben, unterschätzt hat. Zurück bleiben ein Trümmerhaufen und viele Tote. Alpha, die nun keinen Grund mehr zum Bleiben sieht, schließt sich der kleinen Expedition an und Crow, Frosts Leibwächter stößt auch hinzu, um mit Hina und Zee die Reisegesellschaft zu komplettieren. Immerhin gibt es ja richtige Bäume zu entdecken. Nur beginnt jetzt erst der richtige Alptraum. Nun ja, dank Chris Howard wissen wir jetzt, dass eine Nagelpistole eine sehr gefährliche Waffe sein kann. Und, wenn Dir ein Mädchen damit in den Arm schießt, kann man trotzdem Gefühle für sie entwickeln. Eine Erfahrung, die man erst mal verarbeiten muss. Wie viele Nagelpistolen Chris Howard  gebunkert hat, wird genauso sein Geheimnis bleiben, wie die Ernährung von Heuschrecken, die nicht anderes mampfen, als verirrte Wanderer. Und wie vielen Mädchen er schon Nagelpistolen in die Hand gedrückt hat, um sie im Bett herumzukriegen, sollte man dann auch nicht wirklich nachfragen.

(Knaur)

ISBN 978-3-426-51289-0    366 Seiten  9,99€ (D)  10,30€(A)