BUCHCOVERREZENSION
Butcher.j Windjaeger

JIM BUTCHER –

Windjäger

Nach dem „Codex Alera“ macht sich Jim Butcher auf die Suche nach einer neuen Welt. Fantasie hat der Mann und einen sehr realistischen Sinn dafür, was unser Umfeld betrifft. Katzen können sprechen, nur, dass wir sie nicht verstehen können, da unserer Wahrnehmung sehr enge Grenzen gesetzt sind. Wir sind so. Dämlich, wie Asien groß ist, und sehen die Wahrheit nicht so gerne, dass wir, als Krone der Schöpfung, wohl eher der Gipfel sind, da wir ohne Nachzudenken nicht wirklich über unsere Umwelt sinnieren. Dosenpfand, Tofu und Ökofreaks, allermöglicher Kultur, sind nicht wirklich die Zukunft. Aber jeder, der mal was dazu sagen will, kommt genau auf dieses Thema, das dann doch eher sinnentleert ist. Die Erde wird noch da sein, wenn der Mensch schon wieder weg ist. Und bevor der Mond sich sphärenweit weg bewegt hat, sollten auch noch Äonen von Jahren vergehen. Alles andere ist Angstmache, von Politikern, Großverdienern, also Kapitalisten fast aller Couleur, und, ganz speziell, von den Grünen und ähnlichen Verpeilten forciert, die das aber auch nicht überleben werden. Die Katze wird das machen. Rowl, Prinz vom Clan der Leisen Pfoten, zeigt einen anderen Weg. Wie Mensch und Tier zusammenarbeiten könnten. Jim Butcher hat da basisvorbereitende Vorstellungen, warum auch nicht. Wer mit einer Katze lebt, weiß, dass sie mehr drauf hat, als nur Zahnbelag. Auch wenn man ihre Sprache nicht spricht. Bridget, oder auch Kleinemaus genannt, kann es jedoch, immerhin ist sie der Mensch von Rowl. Und die zwei geraten in einen Krieg grausamen Ausmaßes. Turm Aurora überfällt Bridgets und Rowls Heimat, Turm Albion. Der Fürst ruft zum Widerstand auf, kann jedoch horrende Verluste nicht verhindern, die Auroraner sind gut vorbereitet in diese Unternehmung gegangen. Kapitän Grimm hat alle Hände voll zu tun, sein Luftschiff „Raubtier“ wieder auf Vordermann zu bringen. Obwohl sie nur ein verhältnismäßig kleines Schiff ist und Grimm aus der Flotte, wegen „Feigheit“ vor dem Feind, ausgeschlossen wurde, ist der albionische Schattenregent der Meinung, genau auf diesen Mann, die „Raubtier“ und dessen Mannschaft zu bauen. Über Weitsicht von Politikern muss man nicht wirklich nachdenken, die meisten haben sie nicht, siehe den Deutschen Bundestag. Aber der Archon von Albion, Addison Orson Magnus Jeremiah Albion hat die Gabe, doch etwas weiter zu schauen, als bis zum Tellerrand. Rowl, Thronfolger im Clan der leisen Pfoten, wird Bürger im Habbel Morgen, im Turm Albion. Warum auch nicht, er kann ja sprechen und seine Meinung äußern, wie wir auch, wenn er dazu Kleinemaus als Hilfe braucht. Warum auch nicht. Bridget ist hier der Dolmetscher, aber das ist wohl im Diplomatischen Dienst gang und gebe. Kapitän Grimm bekommt eine Spezialaufgabe, sein Schiff „Raubtier“ wird fast optimiert, was in der kurzen Zeit ja nur Flickschusterei heißen kann. Zumindest ist er, suboptimal, auf seine Aufgabe eingestimmt. Lady Lancaster und ihr Cousin Benedict, ein Katzenkämpfer, Halbmensch, dürfen dann ihre Haut zum Verkauf anbieten und machen ein Team komplett, das unterschiedlicher nicht sein kann. Jim Butcher macht genau das, was er am besten kann, schreiben. Er ist ein Grenzgänger zwischen Fantasy, Sience-Fiction und Realität. Und hält, nicht nur, den Leser immer nah am Geschehen. Mister Journeyman darf das am eigenen Leibe erfahren, als Gwendolyn Margaret Elizabeth Lancaster seinen Maschinenraum entert und den Mann davon überzeugt, dass auch Frauen durchaus in der Lage sind, technische Details zu erkennen und damit umzugehen. Und der Mann hätte, vorher, nie in seinem Leben, eine Frau, aber auch andere Männer nicht, an seine geliebten Maschinen gelassen, eher wäre er gestorben. Jim Butcher hat mal wieder Kurs auf den Leser genommen. Hey, „Codex Alera“ war dann mal wohl gestern. Heute haben wir die „Windjäger“. Wär schön, wenn da noch etwas kommt.

(blanvalet)

ISBN 978-3-7341-6000-4      764  Seiten  9,99€ (D)  10,30€(A)