BUCHCOVER | REZENSION |
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JAVIER SIERRA –Die Pforten der TemplerDie Templer. Ein Geheimnis, das uns auch heute noch beschäftigt. Der Anfang dieses Ordens, dessen kometenhafter Aufstieg und seine Vernichtung sind uns heute zwar bekannt, aber Erklärungen dafür gibt es wenige. Warum das auch heute noch ein Geheimnis ist, wissen wir nicht wirklich. Wenn man, nicht nur, vom Hörensagen, gefährliches Halb- oder Unwissen haben möchte, sollte man dann doch etwas tiefer graben. Vielleicht sollte das aber auch besser DAS Geheimnis der Menschen bleiben. Der heilige Gral, hinter dem so viele machtgeile Menschen hinterher waren. Von Judas und Pontus Pilatus angefangen, über so einige Knallfrösche, die eine Lösung im Krieg suchten, einschließlich Richard Löwenherz, der ja als Held in der englischen Geschichte und als Schirmherr von Robin Hood, Räuber oder/und Revolutionär, gilt, eigentlich aller Kreuzritter der oberen Chargen und deren Auftraggeber. Sogar Heinrich Himmler, Reichsführer SS im Tausendjährigen Reich der Arier, wollte sich in der Lage sehen, den II. Weltkrieg zu gewinnen, wenn er nur im Besitz dieser Reliquie wäre. Er war es nicht. Die Katharer, die ja auch ein recht kriegerischer und streitbarer Mönchsorden waren, werden auch heute noch beschuldigt, das Geheimnis mitgenommen zu haben und zu bewahren. Man hat sie ausgelöscht. Und bis heute bleibt das Warum im Dunklen. Mal davon abgesehen, von der Gemeinsamkeit, dass beide Mönchsorden der Ketzerei angeklagt wurden. Bis Michel Témoin, laut Javier Sierra, mal eine Entdeckung gemacht hat. Der Mann arbeitet für das französische Raumfahrtprogramm und soll für einen Kunden Satellitenbilder machen. Was er nicht weiß, ist, dass die „Charpentiers“ am Erbe der Templer forschen. Seine Arbeit fällt unzufrieden stellend aus, zumindest aus seiner Sicht, er hat rätselhafte Störungen auf seinen Bildern. Es ergibt alles keinen Sinn für ihn. Die Wiederholung des Vorgangs bringt jedoch keine Besserung. Sein Vorgesetzter, der seine Felle davonschwimmen sieht, setzt ihm die Pistole auf die Brust, er soll aus dem Knick kommen und die vermeintliche Störung beseitigen, was Michel natürlich nicht kann. Unwissentlich ist er etwas auf die Spur gekommen, wonach die „Zimmerleute“ schon seit Jahrhunderten suchen. Eben diese Störungen auf den Satellitenbildern. Javier Sierra hat, für dieses Buch, umfangreich und jahrelang recherchiert. Heraus gekommen ist ein ganz spannendes Buch, das zwischen den Jahrhunderten Zeitsprünge macht, die Zeit der Kreuzzüge mit beleuchtet, so einige Templer porträtiert und, in der Neuzeit, plötzlich Menschen vor Rätsel stellt. Klarer Fall. Heute haben die Medien ja nur noch den Spaßfaktor, die Volksverdummung und das Geld verdienen im Sinn. Immerhin ist Profi-Fußball, wo man Millionen von Geldern umsetzt, wichtiger als Lesen, Schreiben und Rechnen zu können. Eine Organisation, wie die Templer, die sich der Weitergabe von Wissen auf die Fahnen geschrieben hatte, gibt es ja heute, zumindest in dieser Form, nicht mehr. Im Gegenteil, Wissen kann gefährlich sein. Michel, der nach seiner Suspendierung hier ein bisschen nachforschen will, erfährt das, hautnah, am eigenen Leib. Er wird bedroht und seine Ex-Frau entführt. Zwischen die Fronten geraten ist sein Leben kein Steinpilz mehr wert, das seiner Ex ohnehin nicht. Javier hat sich mal ganz weit über die Balkonbrüstung heraus gelehnt. Der Leser sollte das gebührend zu würdigen wissen. (blanvalet) Buch-Nr. 082574 5 296 Seiten (+Anhang) 6,95€ (D) 7,50€ (A) |