BUCHCOVER | REZENSION |
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NANCY BUSH –Niemals wirst Du ihn vergessenDetective September „Nine“ Rafferty hat mehrere Probleme im Hinterhof. Ihre letzten Fälle sind nicht wirklich gelöst. Ihr Zwillingsbruder August, Undercoveragent, hat sich verknallt, ausgerechnet in eine Person, die für die polizeilichen Ermittlungen interessant und auch relevant ist und deren Bruder in einer Welt schwebt, die normalen Menschen nicht zugänglich ist. Hague ist anders als die anderen und auch Olivia, Auggie´s neuer Schwarm, hat ja so einige traumatische Erlebnisse hinter sich. Nancy Bush zieht hier nahtlos weiter, wo sie in „Nirgends…“ die Saat gelegt hat. Zwar nicht um das Tempo anzuziehen, jedoch die Beklemmungen auszuweiten. September hat ja noch einen ungelösten Fall von mehreren Morden auf dem Tisch. Die Opfer waren Frauen, die ihr ähnlich sehen. Und das völlig verpeilte Individuum, das hier Geier- und Geisterkreise zieht, hat noch ein paar Trümpfe in der Hinterhand. Nancy Bush hat in den Hinterlassenschaften von „Nine“ rumgewühlt und dem Mörder einige Dinge zugespielt, die er jetzt genüsslich ausnutzt, um ein perfides Spiel aufzuziehen. So bekommt September ein „Werk“ zugesandt, das sie in der zweiten Klasse, in der Schule, als sie noch ganz jung war, kreiert hatte, mit dem Hinweis, dass der Verkorkste gut über sie Bescheid weiß. In der Mordkommission schrillen alle Alarmglocken und ihr Zwillingsbruder August bricht einen Privatkrieg vom Zaun. Nur September will das alles nicht wirklich wahrhaben und die Ermittlungen weiter vorantreiben. Gegen alle Vorschriften. Ihre Partnerin Gretchen Sandler, ohnehin schon angespannt und nicht wirklich von dieser Welt, dreht völlig am Rad. Die Sicherheit von September geht vor, auch wenn diese alles missachtet. Jeder ist von der Rolle, nur „Nine“ will eigene Wege gehen und das kann nur schief gehen. Dass sich Mays Tod, Augustes und Septembers Schwester, plötzlich in einem ganz anderen Lichte zeigt, versucht Nine zu kompensieren und nach hinten zu schieben. Vater Braden, so dämlich er sich angestellt hatte, seinen Kindern den Start ins Leben, durch eine fantasielose Namensgebung zu versauen, wusste dann doch mehr, als er zugeben wollte. Eine Erkenntnis, die sich als Stachel auf der Haut entpuppt, der September blind in die Fänge des Pfeifenheinis treibt, der hier minutiös ihren und seinen letzten Orgasmus plant. Der Typ hat nicht mehr alle Nägel in der Werkzeugkiste, ist aber von sich, na so was von überzeugt, dass alle Ermittler Schweißausbrüche bekommen, allen voran Bruder August und die, wenn auch auf den ersten und zweiten Blicken, auch der dritte Blick macht das nicht besser, unsympathische, Partnerin Gretchen auf die Barrikaden treibt. Leute, glaubt nicht alles, was ihr lest. Gretchen ist doch sympathischer. Und, mit August im Schlepptau, ist die Frau eine ultimative Waffe. Was beweist, dass das scheinbar „schwache“ Geschlecht doch stärker ist, als man manchmal glauben will, zumindest als Mann. Als Frau weiß man das. Nancy Bush ist auf dem Kurs, ihrer Schwester Lisa Jackson den Rang zwar nicht abzulaufen, aber zumindest gleichzuziehen. (Knaur) ISBN 978-3-426-51808-3 431 Seiten 9,99€ (D) 10,30€ (A) |