BUCHCOVERREZENSION
Franz.a DasSyndikatDerSpinne

ANDREAS FRANZ –

Das Syndikat der Spinne

Franz war ein Künstler vor dem Herrn und hat Bücher verzapft, wo man sagt, nur gut, dass man vor den Seiten sitzt. „Das Syndikat der Spinne“ reiht sich da nahtlos ein. Für viele seiner handelnden Personen, und die das dann nicht mehr können, wird das zu einer Reise in die Ewigkeit. Andreas Wiesner und Irina Puschkin dürfen als erste duschen gehen. Eine oberflächliche Begutachtung des Tatortes ergibt, ein „klarer“ Fall von erweitertem Suizid. Was Frau Julia Durant von der Mordkommission doch bass erstaunt, da der vermeintliche Selbstmörder das Werkzeug zur Vollendung seines Planes, sein, vermutlich, schlechtes Gewissen zum Schweigen zu bringen, in der rechten Hand gehalten haben muss. Ein leichtes Nachschnüffeln ergibt, der Mann war Linkshänder. Team Berger war da etwas unaufmerksam, was unsere, ohnehin nicht gerade entspannte, Hauptkommissarin so richtig auf Palme bringt. Herr Franz zeigt seine Figur im Lichte der Weißglut. Wenn Frau Durant, im privaten Leben ist sie doch eher unorganisiert, in den Ermittlungen etwas Ungeklärtes aufstößt, dann kann sie zur Furie werden, so, dass ihre römischen Vorbilder sich zu Kindergärtnerinnen ausbilden lassen würden. Andreas hat hier viel Arbeit investiert, die Frau plastisch darzustellen. Wenn wir solche Kommissare im realen Leben hätten, wurde so mancher Bösewicht, nach einer Begegnung mit ihr, sich freiwillig im Dosenstapeln  üben. Frau Durant hat Zweifel und so lässt sie die Sau raus, alle Mitarbeiter werden dazu angehalten, sich zur Verfügung zu halten. Selbst vor dem Vorgesetzten Berger wird kein Halt gemacht. Ab und an kann man zwar auch Fehler zugeben, die Linie der Ermittlung wird jedoch klar definiert. Weitere Todesopfer tauchen auf und schon wühlt das Team Berger im Sumpf der Organisierten Kriminalität. Menschen tappen in ausgeklügelte Fallen, die geschickt gestellt wurden, nur zum Zweck der Bereicherung einiger weniger Leute, die doch eh schon genug haben sollten. Erpressung und Mord sind da recht hilfreiche Mittel. Herr Franz ist der Großmeister der Schriftsteller des Kreuzzuges gegen das Organisierte Verbrechen, Frau Durant sein Schwert. Er zeigt immer unsere Grenzen innerhalb unseres korrupten Systems auf, gibt aber auch Hoffnung, in dem er sein Schwert immer scharf und bissig hält. Das Ergebnis ist immer ein interessanter Blick auf unsere Welt, die uns, von unseren Machtgelüstigen, Regierigen und deren Handlangern in Rosa-Rot  dargestellt wird, während sie uns nur verarschen und ausplündern und unser Leben als 1-Euro-Artikel verramschen wollen.

(Knaur)

 ISBN 978-3-426-61904-9   636  Seiten     9,99€ (D)   10,30€(A)