BUCHCOVER | REZENSION |
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SANDRA MULANSKY –Dein Körper ein GrabClaudia von Jabassy, eigentlich hieß sie mal Klein, mehr oder weniger glücklich verheiratet, zwei Kinder, davon eins adoptiert, betreibt eine kleine Detektei für Privatobservierungen und Notfälle aller möglichen zivilen Richtungen. Sandra Mulansky beweist eine ziemliche Ecke Humor, aber auch ein Händchen für eine alltägliche Dramaturgie. Bevor man das Observationsgeschäft ausführen kann, muss man erstmal den Göttergatten zur Arbeit jagen, die Kinder für die Schule fertigmachen und sich selbst vorzeigefertig modifizieren. Im Büro warten dann zwei Nymphen-Sittiche, der Arbeitspartner und, derzeit, ganz wenig Aufträge. Eigentlich wollte sie ja Archäologie studieren, hatte sie dann aber an den Nagel gehängt. Die Entwicklung, dahin gehend, beschreibt Frau Mulanksy mit so mancher Lachträne in den Augenwinkeln. Dort lernte sie Zenon Kouros kennen. Einen aufstrebenden jungen Wissenschaftler, später Professor für Papyrologie, charmant und charismatisch, in den sie sich verknallte, lange vor ihrer Zeit mit Falk. Jahre sind ins Land gegangen und plötzlich geben sich alle möglichen Leute bei Claudia die Tür in die Hand. Prof. Kouros hat das Zeitliche gesegnet und, obwohl natürliches Herzversagen diagnostiziert wurde, sind so einige Leute mit dieser Definition, gelinde gesagt, nicht einverstanden. So stehen Liberty, die letzte? Freundin von dem lebensbejahenden Griechen und auch Professor Knierim, der Vorgesetzte von Kouros und auch Claudias ehemaliger „Förderer“, plötzlich im Flur und melden Zweifel an. Das Büro, etwas klein, wird jetzt aber ganz eng, weil sehr viele Leute dann doch etwas zu sagen haben, auch wenn es die Aufklärungsergebnisse nicht wirklich vorantreibt. Zenons Familie reiht sich in diesen Reigen mit ein. Obendrein soll die Flaute-gebeutelte Detektei dafür sogar Geld in vier- bis fünfstelliger Euro-Höhe erhalten. Wär ja schon ein Grund, mal nach zu wühlen. Nur war Claudi auch mal verliebt in den Apollo-ähnlichen Mann aus Hellas und so sind alle Bedingungen gegeben, dem eigentlich „natürlichen“ Tod eines eigentlich gesunden Menschen mal auf den Leib zu rücken und so mancher Intrige auf den Grund zu gehen. Und Claudia Klein, alias von Jabassy, fängt mit den Ausgrabungen an. Ein Brandsatz verwüstet die Detektei und ab diesem Punkt ist es mit aller Liebe vorbei. Wer Nymphen-Sittiche töten will, hat auch noch mehr Dreck am Stecken. Frau Mulansky zeigt, dass man so einen Roman auch etwas anders schreiben kann. Sie hat´s drauf, eine Geschichte zu erzählen, die Stephen Kings „Colorado Kid“ richtig Konkurrenz macht, nur das sie ihre Wege bis zum Ende geht. (Editionnova) 285 Seiten |