BUCHCOVERREZENSION
Gerling,v.s PaktDesBoesen

V.S. GERLING –

Pakt des Bösen

Bei diesem Buch stand, höchstwahrscheinlich, der Wunsch nach einer heilen, demokratischen Welt als Pate vor dem Lektorat. So blauäugig kann doch wirklich keiner sein. Die Frage, die man sich stellt, ist, wie naiv man die Welt betrachten muss oder kann, um ein solches Pamphlet für den Weltfrieden zu kreieren, wenn es jeden Tag anders passiert. Und die Handlungsaktiven, im Buch fiktiv, mit Charaktereigenschaften geadelt sind, die unseren heutigen „Volksvertretern“ völlig abgehen. Der deutsche Bundeskanzler Gerling und der amerikanische Präsident Cliffort, Politiker der Schule des Herrn V.S. Gerling, alias Volker Schulz, decken, nach mehreren Bombenanschlägen in Europa, mit vielen Toten, ein Netzwerk des Terrors auf. Bei allen Anschlägen wurden einschlägig bekannte Al-Qaida-Kämpfer als Täter identifiziert und die Spur wurde sehr klar gelegt. Herr Gerling, sowohl der Bundeskanzler, als auch der Autor, versuchen hier den Weg des Terrors zu verstehen, um dem die Grundlage zu entziehen. Der Autor zieht die Politiker aus ihrem Elfenbeinturm und lässt sie agieren. So unglaubwürdig, das es schon wieder richtig Spaß macht, das zu lesen. Hier braucht man viel Humor und vor allem viel Fantasie, um das zu verarbeiten. Aber warum auch nicht. Über unsere Selbstbedienungspolitiker, die uns artikulationsreich, wirklichkeitsfern und weit ab jeder Wahrheit belabern, und deren Lobby maulen wir im normalen Leben schon genug herum, da kommt etwas Abwechslung in Form eines uneigennützigen, nicht machtgeilen Staatsoberhauptes, das sich sehr persönlich in die Politik einbringen möchte, für sein Volk und die Welt, doch mal ganz angenehm herüber. Man kann ja mal träumen. Jan Gerling, der Bundeskanzler, im Schlepptau Volker nach sich ziehend, findet heraus, dass die Al-Qaida-Terrorspezialisten mit den fünf Bombenattentaten im Europa nun so gar nichts zu tun haben. Die fünf toten, für das Paradies vorgesehenen, Krieger Allahs waren zum Zeitpunkt der Anschläge schon tot und obendrein tiefgefroren, auf das ihre DNS erhalten  bleibe.  Der, die Drahtzieher sind woanders zu suchen. Seine politischen Gegner sind zwar, teilweise, auf dem Holzweg, sind und bleiben kreuzgefährlich. Versuchen alles, um ihn zu destabilisieren, bis hin zu eindeutigen Versuchen  ihn zu eliminieren, was seine schwangere Verlobte Katja und seine loyalen Mitarbeiter im Bundeskanzleramt und seine Freunde im „Weißen Haus“, auf die Palme und in den Wahnsinn treiben. Offen zu agieren geht nicht wirklich. Herr Gerling, sowohl der deutsche Staatsrepräsentant, als auch der Autor, greifen auf die Hilfe von „Gladio“ zurück, einer Organisation aus dem „Kalten Krieg“, wo es neuerdings Kräfte gibt, die human sein wollen. Und auch gewisse Mossad-Agenten sind plötzlich auf dem Pfad der Tugend. Von Staatsoberhäuptern, die vorher mit den Schurken in Verbindung standen, ganz zu schweigen. Eine interessante „Utopie“ von Volker Schulz, der hier Nivea-dosen-blauäugig durch die Welt tappt und den Leser zu einer Reise einlädt, die von Thomas Morus und Friedrich Engels mit Hingabe unterstützt worden wäre.

(Periplaneta)

ISBN 978-3-940767-75-2    379 Seiten     19,99€ (D)