BUCHCOVER | REZENSION |
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ANDREAS FRANZ –Der JägerFranz ist der Meister seines Faches, unbestritten, ein Künstler des geschriebenen Wortes und ein Schriftsteller, der so unnachahmlich seine, unsere Umwelt reflektiert, dass einem das schon unheimlich wird. Man sieht sich selbst in seinen Seiten. Zumindest teilweise, als Randfigur, der wirkliche Bösewicht ist man ja doch nicht. Nur derjenige, der weg sieht! Andreas Franz ist der Wahnsinn, den man immer wieder lesen wird, auch wenn das Buch schon älteren Datums ist. Bringt er doch interaktiv einen Alltag in unser Leben hinein, den wir gerne verdrängen. Betrifft uns nicht wirklich? Oh doch. Und „Der Jäger“ bringt es messerscharf auf einen Punkt. Der Mörder und seine Opfer kennen sich, haben ein gewisses Verhältnis, das man nicht hinterfragen möchte, bei näherem Hinsehen hätte jedoch, vielleicht, einiges verhindert werden können. Aber wenn, nicht nur, die Polizei vor dem, sprichwörtlich, verschlossenem Tor steht, kommen doch einige Fragen auf. Herr Franz auf dem Kriegspfad! Gegen eine Umwelt, die sagt, geht mich nichts an. Das Thema, das er immer vor Augen hatte. Unsere Politiker leben uns das ja vor. Erst ich, nach mir die Sintflut, dann ganz weit weg sein und nennen das noch Datenschutz. Julia Durant und Frank Hellmer dürfen den Müll durchsieben, den unmenschliches Denken auszeichnet. Der Mörder hat es auf Frauen abgesehen, die im Sternzeichen Skorpion geboren wurden, und Orion lässt vom Himmel grüßen, mit dem Aszendenten Jäger. Darauf muss man erst mal kommen, wenn die Nachbarschaft verschlossen ist, wie Fort Knox und Area 51 zusammen. Andreas entfesselt einen Mahlstrom, in dem man schnell eingesaugt wird, der einen jedoch die Augen für Aspekte öffnet, die sonst im Alltag vorbeischwimmen. Nebenbei legt er noch Spuren, die seine Ermittler verwirren sollen, nur hat sich das Team Berger schon fast daran gewöhnt, so einige Nüsse knacken zu müssen, bevor sie ihrem Ziel näher kommen. Mit so engagierten Personen, wie Julia, Frank und den anderen, wird der Lesefluss am Laufen bleiben und eins beweisen. Andreas Franz ist, und bleibt es auf unbestimmte Zeit auch, das ungekrönte Oberhaupt der Thrillergilde in Deutschland, an dem sich andere Autoren messen lassen müssen, die eigentlich schon einen Namen haben, neben ihm jedoch wirken, wie Kinderbuchliteraten. (Knaur) 590 Seiten Februar 2015 - Info zu seinem 4. Todestag |