BUCHCOVERREZENSION
Black.s KillingLessons

SAUL BLACK  –

Killing Lessons

Valerie Hart, Polizistin aus San Francisco, hat einen Schreibtisch voller ungeklärter Mordfälle, die sich umspannend im Westen der USA ereigneten und die Mordbande schlägt immer wieder zu. Die Spuren, die sie hinterlassen, sind breit gefächert und reichhaltig, nur, leider nicht zu verwerten. Saul Black marodiert durch die Seiten und hinterlässt eine blutige Schneise der Verwüstung, hinter jeder Seite lauert ein neues Opfer und der Aufklärungsapparat steht vor Rätseln. Einen Fall hatte Frau Hart schon, den sie zu persönlich nahm, der sie an den Rand des Wahnsinns trieb, der ihre Beziehung zerstörte, ihr ganzes Leben in ein Tohuwabohu verwandelte, aus dem sie nur mit Mühe wieder heraus kam. Ein Schicksal, das viele Polizisten treffen kann und wird. Jetzt droht ein ähnliches Fiasko. Claudia Grey wird vermisst. Herr Black hält das Tempo hoch, malt düstere Bilder und Hoffnung auf Aufklärung steht trotzdem in weiter Ferne, da die Täter sich sehr umtriebig verhalten und ziemlich großflächig operieren. Die Zeichen, die sie setzen, muss man lesen lernen. Ein hartes Brot für Valerie, die auf den Pfaden des Verbrechens die Fährten sammeln muss. Um alle Dinge unter einen Hut zu bekommen, benötigt man einen Überblick, der den Polizisten derzeit noch verwehrt ist. Überlebende und Menschen mit Zivilcourage, die zwar da sind und in der Handlung auftauchen, aber am Ermittlungsapparat vorbei laufen, da sie noch keiner auf dem Schirm hat. Wie auch, wenn sie an Stellen sind, wo man einen Spürhund braucht, um dorthin zu gelangen. Und Saul  Black, alias Glen Duncan, erweist sich dabei nur bedingt als hilfreich. Allerdings ist hier interaktives Lesen angesagt, geht Saul doch neue Wege des Schreibens. Der Buchkonsument ist gefordert, die Wege nachzuvollziehen und mit zu forschen. Lektionen, die man nicht vergisst. Im Gegenteil, die Körpertemperatur wird ansteigen und ein trockenes Gefühl im Bereich der Kehle wird immer dringender. Saul hat Philosophie studiert und als, ursprünglich, Glen Duncan auch schon ein, zwei Bücher verbrochen, hier gibt er schon mal Einblicke, wie sein zukünftiges Werk aussehen wird. Als Leser ist man mitten in seinem Buch und da ist Gänsehaut vorprogrammiert. Und Frau Hart steht fast auf verlorenem Posten. Saul Black greift nach der Krone des Thrillers und schreibt er so weiter, dann wird er sie auch tragen. Thriller schreiben ist eine Sache, Black macht das bravurös. Man wird, nach seiner Lektüre, alle Fenster vernageln, mit Gittern sichern und seine Türen zumauern. Nur ist bei Saul Black noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, vielleicht sollten wir in den Bau von Überlebensbunkern investieren.

(Knaur)

ISBN 978-3-456-51610-2  503 Seiten   9,99€ (D)  10,30€ (A)