BUCHCOVER | REZENSION |
---|---|
BOYD MORRISON –Substance – Die FormelDa findet man einen Weg, Diamanten künstlich herzustellen und weiß nichts davon, weil der Doktorvater, nach einem „fehlgeschlagenen“ Experiment, „sauer“ auf einen ist und man sich die Tür des Labors dann von außen ansehen kann. So passiert es Kevin Hamilton, Chemiedoktorand an der South Texas University. Herr Morrison hat sich einen schlechten Scherz erlaubt, denn der große Doktor Ward versucht, das Verfahren dem meistbietenden zu verhökern, um sich mit einem schönen Lebensabend zu belohnen. Allerdings greift er dabei zu tief in die Tasche seines Kunden Clayton Tarnwell, dem das natürlich nicht gefällt, weil, eigentlich wollte der gar nichts zahlen, sondern nur sich ins gemachte Nest setzen und seinen Reichtum mehren. Dafür darf der gute Doktor sich die Radieschen von unten ansehen, sein Anwalt gleich mit, schafft es aber noch, ein Fragment einer E-Mail an Kevin zu schicken, „Der Schlüssel stecke in seiner Masterarbeit“, womit er nun gar nichts anfangen kann. Und schon hat er die Schergen von Tarnwell auf dem Hals, die besser informiert sind, um was es geht. Oder nur gut bezahlt werden, ihr Jagdwild zur Strecke zu bringen. Boyd Morrison zaubert einen fantastischen Thriller auf seine Seiten, bei dem man als Leser alles bekommt, was ein Buch bieten kann. Durchgehend spannend, dicht geschrieben, mit so einigen humorvollen Einlagen und nebenbei noch informativ, dürfte sich Boyd in die Hitliste der Autoren eingetragen haben, die wirklich kreativ einen Thriller geschrieben haben. Nur nutzt Kevin das eher weniger, er hat nichts mehr, nur noch das, was er seit der Flucht auf dem Leibe trägt, kein Geld, keine Unterkunft und sein Auto, ein roter Ford Mustang, aber nicht so ein Formel-I-Werbungsteil, sondern ein Original!, heul, ist nur noch Schrott. Die Polizei, unterwandert von Tarnwells Leuten, ist auch keine lebensbejahende Alternative. Lichtblick für den gebeutelten „Weiß-nicht-was-ich-erfunden-habe, muss aber viel wert sein, Chemiker“, ist Erica, angehende Ärztin, mit ihm auf der Flucht, und ein ehemaliger Patient von ihr aus der Notaufnahme, dem ein Sprengstoffexperiment beinahe zum Verhängnis geworden wäre. Nachahmungen sind hier nicht empfohlen, wird doch von abgeraten, denn so viel Glück kann es nur einmal geben und das hat Daryl schon komplett ausgeschöpft. Dafür ist er ein Hacker vom Feinsten. Boyd entfesselt den Wahnsinn. (Goldmann) ISBN 978-3-442-47709-8 342 Seiten 8,99€ (D) 9,30€ (A) |