BUCHCOVER | REZENSION |
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MICHAEL ROBOTHAM –AdrenalinRobotham lesen und sterben, das ist zu viel verlangt. Lesen reicht. Im Kronleuchter der Thriller ist er eins der hellsten Lichter, die es derzeit gibt und das verdankt er nicht nur dem undankbaren Thema, dem er sich widmet, sondern eher der Art sich zu formulieren. Schon knorke, wie seine Figuren kommunizieren. Der eine redet von Äpfeln, der zweite von Birnen, während dahinter jemand wartet, der vermutlich Fantasien davon hat, das Ronald Reagan und George Bush, in doppelter Ausführung, Friedensstifter seien. Manche Leute sind so weit weg von der Realität, dass es richtig amüsant wird und diese Leute reflektiert Micha einfach unnachahmlich. Er ist zwar ein Autor von schockierenden Ereignissen, aber das lässt er sich nicht nehmen, ist ein Hobby von ihm. Alles in allem kreiert er hier wieder einen, bis zu Schluss spannenden, Thriller. „Adrenalin“ schießt durch die Adern, wie eine Droge, selbst wenn man will, man kann nicht schlafen gehen, ohne zu wissen, wie sieht das Ende aus. Man ist verdammt, besser dazu auserkoren, einfach weiter zu lesen. Robotham baut eine richtig perfide Situation auf, das man Magenschmerzen bekommt und wer muss das ausbaden? Joe O´Loughlin, Psychologe, mit einem Patienten geschlagen, der zum „Heiligen Krieg“ gegen Mütter geblasen hat. Nur ist der mit, fast, allen Wassern gewaschen und recht erfinderisch, vor allem was Spuren hinterlassen angeht. Einen Ansatz zu ihm gibt es nur latent und nur wenn man genau hinschaut. So wird Joe zum Zielpunkt. Alle Spuren deuten in seine Richtung. Eine Mordanklage sitzt ihm im Nacken, nur um von einer zweiten noch Unterstützung zu bekommen. Futter für den Polizisten Vincent Ruiz, der zwar mit einem rasiermesserscharfen Verstand gesegnet ist, hier jedoch auf dem Holzweg wandern will, da die Indizien, so klar wie Hühnerbrühe ohne Eierstich, grellleuchtende Pfeile auf seinen Hauptverdächtigen schießen. Dazu lässt Micha noch eine Note des „man mag sich nicht“-Soße darüber fließen und schon hat die Wirklichkeit ihre wahre Not. Nur hat Micha damit nichts zu tun, immerhin machen ja seine Gestalten die Geschichte und er ist fein raus. Joe ist jedenfalls nicht um seinen geistigen Vater zu beneiden, scheint eher eine Art Stiefsohn zu sein. ISBN 978-3-442-47671-8 445 Seiten 9,99 € (D) 10,30 € (A) (Goldmann) |