BUCHCOVER | REZENSION |
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MICHAEL ROBOTHAM –Der InsiderManchmal ist Vincent Ruiz ja ein Fuchs, ob als Polizist oder als Pensionär, als Romanfigur hat er sich mittlerweile von einem Quälgeist zu einem Sonnenschein entpuppt. Mit einem so scharfen Verstand, dass man sich beim Lesen schneidet. Manchmal ist er aber zu gutmütig. So wird er Opfer eines Raubüberfalls, sehr zur Belustigung einiger seiner ehemaligen Kollegen. Da dies die, ohnehin schon strapazierten, Beziehungen zu selbigen doch belastet, macht sich Ruiz selbst auf die Socken, um das Raubgut wieder einzusammeln. Michael avanciert zu einem der Besten seines Faches. Neben den Scheußlichkeiten, die Menschen, im Zuge der Selbstbereicherung auf anderer Leute Kosten, verzapfen, zieht er weite Kreise in Punkto Freundschaft, sozialer Kompetenz und Loyalität. Daneben kocht er mit Gewürzen, wie Humor, Sarkasmus ein richtig tolles Süppchen. Er reflektiert treffend unsere Gesellschaft und „Der Insider“ reiht sich nahtlos in sein Werk ein, lesenswert, informativ über den Punkt hinaus, den uns unsere Medien, als Handlanger von Politikern und anderer verirrter Gestalten, mit Macht in unserem Leben, weiß machen wollen. Robotham ist eine Macht geworden. Wer seine Bücher liest wird nicht enttäuscht, wer sie gelesen hat, will mehr. Ruiz hat nicht viel Zeit, seine Tochter will heiraten und leider hat man einige Sachen zur Aussteurer geklaut. Diese Dinge wieder zu bekommen, hat sich Vince auf die Fahne geschrieben, notfalls unter Umgehung des Dienstwegs, da er die meisten seiner ehemaligen Weggefährten für unfähig hält, womit er ja nicht Unrecht hat. Micha läuft zu ungeahnten Höhen auf, macht keinen Halt vor keiner Instanz, wenn das Leben so einfach wär. Zeitgleich ist ein engagierter Journalist im Irak, nach Saddams Ära, unterwegs und beobachtet, wie Aufbaugelder für dieses gemarterte Land, in Millionen-, Milliardenhöhe, so manchen Umweg gehen, um in den Taschen von skrupellosen Geschäftemachern zu landen, zu parken und gewaschen zu werden. Und immer wieder werden Menschen Opfer, weil einige, wenige den Hals nicht voll genug bekommen. Der Wolf ist im Schafsgehege und der Fuchs im Hühnerstall, nur interessiert das manche Leute nicht, kriegen ja ihren Teil, der nicht für sie bestimmt war. Dank dem Insider wird das möglich und das Verhältnis von reich und arm weiter verschoben. Robotham gibt (un)geahnte Einblicke in die Welt der Finanzwirtschaft, der Spionage und der reinen Geldgier und Machtsucht, die vor Leben aller Couleur nicht haltmacht, sondern es mit Füßen tritt, wo es nur geht. ISBN 978-3-442-47978-8 539 Seiten 9,99 € (D) 10,30 € (A) (Goldmann) |