BUCHCOVERREZENSION
Llobera.f DerNeunteHoellenKreis

Fernando S. Llobera –

Der neunte Höllenkreis

Dante Alighieri hat sich, gerade mit seiner „Göttlichen Komödie“, viele Fans geangelt, ist hinreichend bekannt. Aber dass ein Serienmörder, nach fast siebenhundert Jahren, seine Literatur als Vorlage zur Umsetzung seiner horrenden Taten nimmt, hätte sich der Meister in seinen übelsten Alpträumen nicht gedacht. Ein solcher Irrer macht gerade Madrid unsicher, drei Opfer innerhalb eines Monats, sein Zeitplan hält sich also in engen Grenzen. Sein letztes Opfer schließt einen Kreis zu Sebastiao Silveira, Anthropologe und Berater von mehreren internationalen und nationalen europäischen Polizeibehörden, der jetzt in diesen Fall hinein gezogen wird. Immerhin ist er ein Experte in Sachen Verbrechen. Und mit dem Opfer bekannt, seiner Familie verbunden. Fernando ist ein Schreiber der ganz schnellen Sorte, so brät er dem Leser gleich einen richtigen Brocken über. Als Leckerli gibt es einen Lebenslauf von Dante in groben Zügen obendrauf und einen Exkurs in Mathematik. Geil. Aber das ist alles nur Beiwerk, also nicht wirklich ablenken lassen, ein pervertierter Vollpfosten geht in Spaniens Hauptstadt um, mit dem Ziel, seine Opfer richtig leiden zu lassen. Die Schwächen seiner Zielpersonen ausnutzend, geht er auf die Jagd. Und er wird wieder jemanden selektieren, egal welche Neigung er hat. Der Mordbube wird in unmittelbarer Umgebung seiner Beute wieder auftauchen. Nur welche Person steht ihm im Sinn. Und sein Kalendarium schreibt ihm kurze Zeiträume vor. Allerdings scheint er in forensischer Hinsicht gut versiert zu sein. Eine harte Nuss, die es zu knacken gilt. Nur gerät Sebastiao selbst ins Fadenkreuz des Meuchlers. Eigentlich wollte er Spanien verlassen, um seiner Arbeit nach zu gehen. Vergleiche hinken öfter. Aber ein spanischer „Simon Beckett“ erblickt hier das Licht der Welt, der seinem Protagonisten alias „Dr. David Hunter“, mal so richtig das Leben und den Tod schwermacht. Parallelen sind in dem Fall vorhanden, nur gibt es bei Fernando weit mehr Infos. Wo Beckett halt macht, führt Llobera die Story noch weiter.

(blanvalet)

ISBN 978-3-442-36788-7  447 Seiten     8,95€ (D)  9,20€ (A)