BUCHCOVER | REZENSION |
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SIMON BECKETT –ObsessionSimon Beckett ist ein meisterhafter Schreiber und mit Obsession stellt er es auch wieder unter Beweis. Nach dem Tod seiner Frau Sarah muss Ben Murray erkennen, dass sein Stiefsohn Jacob, ein autistisches Kind, nicht der Sprössling seiner verblichenen Angetrauten ist, sondern als Baby entführt wurde. Bass erstaunt steht er buchstäblich zwischen zwei Stühlen, eine Situation, die Beckett bis zur Unerträglichkeit ausreizt. So sucht er Hilfe und die kommt nicht gerade in erwarteter Form. Am Ende ist er der Meinung, Jacob zu seinem leiblichen Vater ohne weitere Vorbehalte, als ein Umgangsrecht, einmal in Monat, gehen zu lassen. Nur dieser Mann entpuppt sich als extrem unsympathisch. Gerade zu gefährlich, besitzergreifend, psychotisch. Ein Ex-Soldat, der in Nordirland schwer verwundet wurde und nun ein Faible für Schrott entwickelt hat. Simon schildert eine, man kann nur zu sagen, Neurose, die darauf hinweist, dass der Mensch eigentlich Hilfe braucht, doch derjenige erkennt es nicht. Da Ben einige Zeit für Jacob die Vaterperson war, und der Junge ihm ans Herz gewaschen ist, pocht er auf sein Umgangsrecht und wird prompt zusammengefaltet. Und nun sinnt er nach Mitteln und Wegen, Jacob wieder in seine Obhut zu bekommen. Er wird genauso obsessiv wie Ex-Soldat Cole, nur auf andere Art. Da er körperlich keine Chance hat, nimmt er seine Waffen, Fotoapparat und Teleobjektiv und wird zum „Papparazzi“. Währenddessen Herr Beckett schon mal das Messer wetzt und beide Seiten, gnadenlos, aufeinander hetzt. Er dreht die Spirale der Gewalt und Hinterlist in traumatische Höhen, so dass man Gänsehaut bekommt. ISBN 978-3-499-24886-3 414 Seiten 9,95€ (D) (Rowohlt) |