BUCHCOVER | REZENSION |
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AGUSTÍN SÁNCHEZ VIDAL –KryptumFronleichnam in Antigua, Spanien. Eine Friedenskonferenz zum ewigen Konflikt Israel vs. Palästina ist in Vorbereitung und die katholische Kirche ist auf den Trichter gekommen, hier gleich mal doppelt zu zuschlagen. Man wird als Friedensstifter identifiziert und man kann Werbung in eigener Sache machen. So wird kurzerhand der Pontifex Maximum entsandt, um am Happy-Kadaver-Tag eine Rede im lauschigen Antigua zu halten. Nach dem Motto: Friede, Freude, Eierkuchen. Der Rest der „demokratischen“ Welt zieht natürlich mit. Man könnte sich, ohne viel Mühe, ein Stück vom Friedenskuchen abschneiden. Nur geht dieser Plan richtig schief. Vidal gräbt hinter den Kulissen weiter, plaudert über Kryptologie, Träume, Historien und Gegenwart. Viele Dinge, die er munter in seinen Mixer wirft, um einen Roman zu kreieren, der den Leser nicht ermüden lässt, und zieht weiter seine Kreise, immerhin hat er eine lange Zeit daran gearbeitet, das dieses Werk das Licht der Welt erblickt. Als einen Strang zieht er eine historische Situation heran, in der Raimundo Randa, anno 1582, auf seinen Inquisitionsprozess wartet. Ein Mensch, der viel auf Reisen war und noch so andere Sachen gemacht hat, um in die Gänge zu kommen, einem strengstens gehüteten Geheimnis etwas Beleuchtung zu spenden. Dabei hat er sich nicht nur Freunde gemacht. Aber davon lässt sich Agustin nicht einschüchtern, er buddelt weiter. So darf Raimundo, mit gnädiger Zustimmung des Autors, seine Geschichte in Form einer Art Autobiografie, oder eher Beichte an seine Tochter, erzählen. Doch der Schreiber will mehr. Seine Handlung verlagert sich immer wieder in die Gegenwart. Hier verschwindet eine Beraterin des Präsidenten der USA, die auch noch eine kryptische Wissenschaftlerin ist, nicht ganz, spurlos. Sie hinterlässt Nachrichten. Nur hat Vidal kein Interesse das Ganze sofort aufzulösen. Und die Menge der Leute, die das besagte Geheimnis lüften oder eben weiterhin ein Mysterium sein lassen wollen, oder noch schlimmer, die Ergebnisse für ihr eigenes Wohl zu missbrauchen, werden immer mehr, und führen sich gegenseitig an der Nase herum. Und das nicht nur mit pazifistischen Mitteln, manche Zeitgenossen haben halt das perfekte Rad ab. Aber wer will schon paddeln, hier gibt´s eine Wildwasserfahrt um etwas, was der Mensch schon immer wissen wollte. Agustin zieht den Leser in einen Strudel und lässt ihn nicht mehr los. ISBN 978-3-423-24566-1 736 Seiten (dtv) |