BUCHCOVERREZENSION
Farrow.j Eishauch

JOHN FARROW –

Eishauch

Im Jahr 1995 wird in Montreal Daniel Desrochers, ein elf Jahre alter Junge, Opfer eines Mordanschlags, im Rahmen von Bandenkriegen. Die Bombe, die einen Gegner tötet, nimmt Daniel mit in den Tod, ein Kollateralschaden, den die sich bekriegenden Parteien nicht einmal zur Kenntnis nehmen, ein Fakt, der sie nicht interessiert. Hells Angels vs. Rock Machine heißt das Duell. Mit diesem traurigen Hintergrund inszeniert John Farrow, alias Trevor Ferguson, einen extrem schnell getakteten Thriller, der schonungslos die Brutalität von Menschen untereinander zeigt, die auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen. Es mischen alle mit, die Geschäfte mit Tod und Verderben machen, egal, was es kostet. In diesem Fall das Leben eines unschuldigen Elfjährigen. Wahnsinn. Das eigentliche Mordopfer war Mitglied der berüchtigten Hells Angels, und die propagieren Rache, obwohl ihre Mittel auch nicht zimperlicher sind und jetzt nehmen sie den Jungen zur Kenntnis, sie spannen das tote Kind vor ihren Karren und siehe da, Verbrecher werden zu Helden. Die kanadische Polizei steht unter enormen Druck. Trevor beschreibt das in ausdrucksstarken Bildern. Sein Protagonist, Detective Emile Cinq-Mars, hat schon bald mehr Stress damit, Freund und Feind in den eigenen Reihen auseinander zu halten, als mit Verhaftungen von Verbrechern und seiner Absage an eine Spezialtruppe, die speziell zur Bekämpfung jener Bandenkriege eingerichtet wurde. Dazu kommt der ewige Bürokratismus, Kompetenzstreitigkeiten ziehen die Entscheidungszeiten in die Länge. Trevor würzt das Ganze mit seinem, ihm eigenen Charme. Nur hat Emile wichtigeres zu tun. Nachdem ein organisierter, recht junger, Informant getötet wird, hat er eine Priorität gestellt. Eine, ebenfalls recht junge Informantin, bei den Hells eingeschleust, steht kurz vor der Entlarvung und sie soll leben. Ferguson, alias Farrow, entfesselt einen Tanz auf dem Vulkan. Er prangert das internationale Verbrechen an, einschließlich der Nasen, die eigentlich die Guten sein sollten. Nur wo fängt was an, hört anderes auf? Cinq-Mars steht vor Entscheidungen. Nicht nur das er dem Tod ins Gesicht spuckt. Und er Kollegen heran zieht. Die Verwicklungen, auch in seinem Bereich werden rätselhaft. Die Biker, international agierend, werden von anderen manipuliert. Gewaltbereit, wie sie sind, machen sie die Drecksarbeit. Nur wer profitiert davon.

ISBN 978-3-426-63514-8   588  Seiten  8,95 € (D)   9,20 € (A)

(Knaur)