BUCHCOVER | REZENSION |
---|---|
LYNN ABERCROMBIE –Blindes GrauenAbercrombie ist ein Pseudonym von Walter Sorell, ein Autor mit vielen Namen und der Fähigkeit seine Leser förmlich ans Buch zu fesseln. Sein Hobby, das Schmieden japanischer Schwerter, gibt er an seine Hauptperson, Hank Gooch, Polizist im Ruhestand, weiter, damit der Knabe seine Rente genießen kann, während sich die Welt weiterdreht. Allerdings hat Hank nur eher mäßigen Erfolg. Zumindest kann er mit dem Schrott, den er produziert, das Werfen von scharfen Gegenständen üben. Eines Tages wird seine ehemalige Kollegin MeChelle Deakes entführt. Dazu kommt die Aufforderung, einen Mord aufzuklären, der schon etwas länger zurück liegt. In recht zeitnaher Zukunft, ansonsten geht Detective Deakes den Weg alles Irdischen. Das ruft den ehemaligen Lieutenant auf den Plan, kurzerhand kehrt er in den Dienst zurück, zum Leidwesen einiger, wenn auch degradiert, um diesen Fall zu übernehmen. Nur hat er einige seltsame Methoden, ja auch sehr wenig Zeit und nur begrenzte Möglichkeiten. Sorell, alias Abercrombie, hat doch eine gewisse Art von Witz. Es ist bitterernster Stoff, den er hier darstellt, aber an einigen Stellen lockert er die Sache, mit kleinen humoristischen Einlagen auf. So werden zwei Jurastudenten rekrutiert, die sich nach anfänglichem Sträuben, nicht nur königlich amüsieren, sondern auch wertvolle Hinweise liefern können. Ansonsten bieten Hank und Walter so möglichst alles auf, was es an Beziehungen gibt. Von todernst bis zu Lachtränen, Sorell hat ein weitgefächertes Potpourri an farbenfrohen Ausdrücken, ist hier für jeden Leser etwas dabei. Einfach virtuos geschrieben, mit einem eher unkonventionellen Charakter, dem die ganze Welt eigentlich scheißegal ist. ISBN 978-3-86800-113-6 351 Seiten (Weltbild) |