BUCHCOVERREZENSION
Berry.j HandbuchFuerDetektive

Jedediah Berry –

Handbuch für Detektive

Eigentlich ist Charles Unwin nur ein kleiner Angestellter in der Agentur, der Schreiber von Detektiv Sivart, dessen Arbeit er gewissenhaft und akribisch dokumentiert. Sivart gilt als einer der erfolgreichsten Mitarbeiter, der auch die härtesten Nüsse knackt und ist bekannt für seine eher unkonventionelle Art, Fälle zu lösen. Eines schönen Tages jedoch verschwindet das Wundertier, spurlos. Und so wird Charlie kurzerhand zum Detektiv befördert, mit Assistentin Emily bestückt und bekommt Sivarts letzten Fall vor den Latz geknallt. Und der hat es in sich. Urgegner und Erzfeind Enoch Hoffmann hat schon wieder einen diabolischen Plan gegen die Menschheit ausgeheckt, so soll der, völlig unbeleckte, kleine Schreiber, mit Hilfe oben genannten Buches, dem Bösewicht zu Leibe rücken und ihm Einhalt gebieten. Na toll, denkt er, will sich vergewissern bei seinen Vorgesetzten, die „Beförderung“ eigentlich wieder rückgängig machen, da holt ihn der ganze Schlammassel ein. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich auf die Pirsch zu machen. Nur wenn Antworten noch mehr Fragen aufwerfen, wie weit ist dann der Weg zu einer Lösung? Jedediah Berry schiebt dem Leser ein sehr kurzweiliges Buch unter, bei dem sich so mancher Mundwinkel zum Lächeln verzieht und so manche Stirn sich in Falten legt, weil man über die gestellten Aufgaben erst mal nachdenken muss. Welche Fakten gilt es zu berücksichtigen, was ist vielleicht nicht so wichtig, so manches Detail fällt ins Gewicht, nur welches. Berry macht es mit dem Leser, wie Detektiv Sivart es mit Charles macht und so dürfen, sowohl der eine und auch der zweite sich auf eine traumhafte und alptraumhafte Suche begeben. Eine drollige Mischung von Alfred Hitchcock und Alice im Wunderland. Ach, und denkt mal übers Schlafwandeln nach, kann eine komische Sache sein, vor allem, wenn man keinen Wecker mehr hat.

(btb)

 ISBN 978-3-442-74375-9    381 Seiten     9,99€ (D)   10,30€ (A)