BUCHCOVERREZENSION
Salvatore.r.a 1Gauntlgrym

R.A. Salvatore  –

Neverwinter 1 - Gauntlgrym

Salvatore hat es faustdick hinter den Ohren. Ein wahrhafter Meister seiner Figur, die der Leser in letzten Jahren so schätzen gelernt hat, da ihm dieser, durch seine Handlungsweise, etwas in sein Leben gebracht hat, was so mancher Romanheld schuldig bleibt. Derjenige, um den es geht, hat einen Moralkodex in die Welt gesetzt, den er beherzigt. Pantherkatze Guenhwyvar ist in diesem Punkt sehr eigen und kann durchaus mit Verachtung strafen, was unserem Helden schon widerfahren ist, lang ist es her. Drizzt Do´Urden ist wieder zurück. Und mit unwiderstehlicher Macht nimmt der Schwarzelf wieder das Universum für sich ein. Sicher ist die Zeit nicht spurlos an ihm vorbei gegangen. Nachdem so viel Wasser ins Meer geflossen ist, melden sich die Leidensgenossen von Mithril-Halle beim geneigten Äugigen mit einer extremen Vehemenz und einem neuen Abenteuer an, man kann nicht widerstehen. Zu Beginn fegt Salvatore erst mal ein paar Nebendarsteller vom Platz, damit er Raum für neue Charaktere hat. Geht Zug um Zug. Kurz zum Leben erweckt, dürfen die Statisten gleich wieder unter die Dusche. Und schon ist der Konfrontationskurs, zwar nicht klar, aber zumindest zu erahnen. Es beginnt etwas rätselhaft, Bruenor Heldenhammer, König der Zwerge und einer der besten Freunde von Drizzt, inszeniert seinen eigenen Tod und verzichtet damit auf die Königswürde, auf seinem Weg ist sie nur hinderlich. Und so können sich Drizzt und Konsorten wieder auf die Socken machen, sie haben einen weiten Weg vor sich, und der hat es in sich. Die neuen Figuren, die R.A. auf die Menschheit loslässt, haben  manche Schandtat vor und haben im Vorfeld schon bewiesen, dass sie keine Gefangenen machen. Sie warten mit Kenntnissen in Zauberei auf, etwas, dass Drizzt frühzeitig lernen musste. Sie sind extrem skrupellos, eine Erfahrung, die Drizzt zwar nicht fremd ist, aber der er nicht nachgeben will. Und in Punkto Akzeptanz durch Guenhwyvar und seinem zweiten Dweomer Andahar auch nicht einmal in Erwägung zu ziehen ist, zeigt Drizzt eine Charakterstärke, die wenigen vergönnt ist. Sicher, er kann sich auf Kampfkünste stützen, sein Vater war, hinterher, der zweitbeste, er hat viele Möglichkeiten, die uns verwehrt sind, aber eins ist doch an dieser Botschaft wichtig. Wenn ein Freund Hilfe braucht, guck nach, was Du machen kannst. Dem Freund Hilfe zu geben, mit den beschränkten Möglichkeiten, die man hat, gibt man dem Hilfesuchenden eine Axt, um sich zu wehren. Gemeinsam kann man daraus eine Waffe schmieden, die ihresgleichen sucht. Ist der Feind so mächtig, wie die Antarktis kalt,  wärmt die Freundschaft umso mehr.

(Blanvalet)

 ISBN 978-3-422-26851-1   480 Seiten     9,99€ (D)  10,30€ (A)