BUCHCOVERREZENSION
Khoury.r Dogma

Raymond Khoury –

Dogma

Hinter das Geheimnis der Tempelritter will, beinahe, jeder kommen. Der Aufstieg und der Untergang dieses Ordens sind hinreichend bekannt. Nur die Hintergründe dafür, eher weniger. So wie das Schicksal der Katharer ebenfalls im Dunkeln liegt. Irgendwer will etwas verbergen, Licht in die Schatten zu bringen heißt immer, ins Fettnäpfchen zu treten. Hier setzt Raymond mal die Schaufel an. Und buddelt auch tief.  Mit „Scriptum“ begonnen, führt er die Geschichte jetzt weiter. Spannende Inszenierung, bei der Khoury von der Gegenwart zur Vergangenheit pendelt und wieder zurück, ohne den roten Faden aus den Augen zu verlieren. In der Gegenwart ist ein ziemlich böser Finger unterwegs, um sich den Nachlass der Templer unter den Nagel zu reißen, wobei er seinen Weg mit Leichen pflastert und auch sonst es an Respekt mangeln lässt, Geiselnahme ist halt ein sehr probates Mittel um in dieser Welt voranzukommen. Dafür ist er seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus. Während Agent Reilly ewig hinter her hetzt, um diesen Mann zu stellen. Nur ist seine Angebetete Tess in die Gewalt des unberechenbaren Killers geraten. Jetzt kommt die Frage der Zeit und davon hat Reilly sehr wenig, genau wie sein Pedant in der Vergangenheit, der ehemalige Templer Conrad, der dem Erbe seines ehemaligen Ordens, und Glaubensheimat, auf der Spur ist.  Khoury baut eine spannende Konstruktion um eine mehr oder weniger bekannte Geschichte auf, wie sie hätte passieren können. Selbst im Krisengebiet geboren, wo sich Kreuz und Halbmond ständig in die Flicken bekamen, und auch andere Überzeugungen sich anmeldeten oder vorher schon da waren, setzt Raymond Khoury ein Thema um, bei dem sich so mancher schon mal die Finger verbrannt hat. Vor allem, weil sämtliche Glaubensrichtungen sich für gottgewollt halten, und, bis auf ein, zwei Ausnahmen, keinen Kompromiss eingehen werden.

(Rowohlt)

 ISBN 978-3-499-25638-7   556  Seiten  9,99 € (D)   10,30 € (A)