BUCHCOVER | REZENSION |
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Amy Kathleen Ryan –Sternenfeuer – gefährliche LügenEine friedliche Welt? Zwei Raumschiffe, „New Horizon“ und „Empyrean“, sind im All unterwegs, mit Kurs auf New Earth. Die alte, unsere, Erde liegt im Sterben, dank kurzsichtiger Profitsucht einiger, weniger zugrunde gerichtet. Ersteres Schiff ist ein Jahr früher gestartet als das Zweite. Mittlerweile sind beide Raumkreuzer über vierzig Jahre unterwegs, und ein gewisser Alltag hat Einzug gefunden, Menschen können bekanntlich auch anpassbar sein. Auf der „Empyrean“ hat Waverly, fünfzehnjährig, im All geboren, ihr Zuhause, mit ihr mehrere andere Kinder beiderlei Geschlechts. Unter anderem Kirian, der in ihre engere Wahl einer nahen, gemeinsamen Zukunft fällt. Die „New Horizon“ wird weit weg gewähnt und trotzdem steht sie, plötzlich, an der Klingel und, anstatt selbige zu nutzen, tritt sie die Haustür ein. Die folgenden Ereignisse sind nicht so fröhlich, wie man bei einem Rendezvous im All annehmen sollte. Das Treffen ist ein Überfall, bei dem sämtliche Mädchen aller Altersklassen zur „New Horizon“ entführt werden. Die Knaben bleiben zurück. Menschen sterben bei diesem Piratenakt, die „Empyrean“ wird sabotiert. Einige überlebende Erwachsende versuchen, die Kernschmelze der Antriebs- und Versorgungsreaktoren einzudämmen, mit ihrem Leben als Opfer, um ihren Söhnen zumindest ein Überleben zu sichern. Und die Jungen, nur ungenügend auf eine solch schwierige, bis fast aussichtslose Situation, vorbereitet, werden plötzlich vor Entscheidungen gestellt, bei denen man als Erwachsender erst mal das hektische Schlucken bekommt, nur bleibt keine Zeit für lange Palaver. So mörderisch wie Zeitplan es vorschreibt, die endgültige Vernichtung der zweiten Hälfte der menschlichen Hoffnung zu verhindern, so schnell muss gehandelt werden. Einige der Elterngeneration nehmen die Folgen der Radioaktivität auf sich, um ihren männlichen Nachwuchs eine Chance zu geben. Während dieser Tragödie ist die „New Horizon“ schon wieder in den unendlichen Weiten, mehr auf der Flucht, als unterwegs. Den Mädels wird das Blaue vom Himmel gelogen, mit einigen Halbwahrheiten garniert, nur eins ist, spätestens, hier wieder klar, es gibt ein paar Vertreter der Spezies Homo Sapiens Sapiens, die sich auf Kosten anderer Privilegien sichern und profilieren wollen. Egal unter welchen Umständen, und auch egal auf welchem Schiff. Das All mag eine Welt für sich sein, gerade wenn eine Generation heranwächst, die in eng begrenzte Räume eines Raumschiffs gepfercht, nie das Licht unserer Sonne gesehen hat, wer hat das Recht eine solche Generation zu missbrauchen, weil irgendwelche fadenscheinigen Gründe das rechtfertigen könnten, was ja nicht sein kann. Als Elterngeneration hat man natürlich ein Interesse an seinem Nachwuchs, aber das man fremden Kindern die Sklaverei auf den Hals zieht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Nehmen wir die Raumschiffe als Staaten, die etwas reicher sind, Deutschland und Europa überhaupt, die „Freieste Nation“ (USA), und schon haben wir genau diese Probleme, Zwangsprostitution, weil die Leute Angst haben, sich zu wehren, oder auch nur hinzusehen. Menschenhandel, Ausbeutung, alles was unsere „freie, demokratische“ Gesellschaft zu bieten hat, wenn Du nicht zu den Privilegierten gehörst. Geh Ackern, wenn Du Teil der Gemeinschaft sein willst, sieh weg, was hinter den Kulissen passiert, wenn es um Menschen geht, die eben nicht wirklich teilhaben, lass sie verrotten und mehre den Reichtum einiger, weniger, die Dir sagen, was für Dich (SIE selbst) gut ist, also sieh weg. Beim Schreiben dieses Romans hatte A.K. Ryan, wahrscheinlich, eine Kriegsaxt neben sich zu stehen und zwei Kampfzwerge, in voller Montur, haben die Tür bewacht. Sehr kritisch in punkto Gemeinschaften und deren Auswirkungen, Auswüchsen, gerade wenn die Krone (der Gipfel) der Schöpfung, der Meinung ist, Gottes Willen oder wer auch immer dahinter steht, zu kennen und genau das seiner Umwelt aufzuzwingen. Frau Ryan hat ein Stück Literatur hingelegt, bei deren Konsum man ganz schön mit den Ohren schlackert. Aber eine wichtige Wortmeldung in Sachen Humanismus hat hier das Licht der Welt erblickt ISBN 978-3-426-28361-5 424 Seiten Pan |