BUCHCOVERREZENSION
Knor.d Sternenwaechter

Daniela Knor –

Sternenwächter

Phykadon, das Land von ewiger Dunkelheit verflucht, wurde durch die „Nachtreiter“ wieder ins Licht geführt. Braninn, der Pferdekrieger, hat den höchsten Preis, sein Leben, gegeben. Dafür hat Holkis, der gewaltige Geistergeier, ihn zu den Sternen empor getragen, damit er, zusammen mit den Ahnen über sein Volk wachen kann. Nur die Steppe ist kein Lebensraum mehr und Grachann, Braninn´s Kampfgefährte, muss einen neuen Weg finden, dem Opfer seines Freundes gerecht zu werden. Nur steht er noch unter dem Verdacht des Verrats. Seine Feinde sind gnadenlos in ihren Rachegelüsten, immerhin war Ertann, besessen wie er war, der mächtigste Kriegsherr der Phykadonier. Währenddessen der Geist Tazlans, der eigentliche Urheber der undurchdringlichen Finsternis, sich einem anderen Nachtreiter nähert, Regin, der junge Sarmyner, wird seine Zielperson, um sich wieder zu manifestieren, dem Unheil, dass er ausgesät hat, weiter Vorschub zu leisten. Ertann, sein vorheriger Wirt ist tot, hat er, Tazlan, doch alle gegeneinander ausgespielt und nun findet er es richtig witzig, sich ausgerechnet seiner Feinde zu bedienen. Noch kann Regin dem Geist Widerstand leisten, nur wie lange noch. Obwohl er und Arion sich spinnefeind getrennt hatten, ist der Erbe auf Emmeraun seine erste Wahl, um Hilfe gegen den Dämon Tazlan zu erbitten. Arion wurde einst vom Priester Tomink gelehrt, nur war der Unterricht etwas anderer Art als Tazlan ihn erteilt hätte. Hier  kommt der Punkt, wo Arion Hilfe braucht, eine einfache Frage gilt es zu klären, wo ist der Unterschied zwischen Tazlan, eigentlich tot, und dem erklärten Feind, und Tomink, auch tot,  von dem niemand so wirklich etwas weiß, außer eben Arion und seiner Halbschwester Sava, die seinen Unterricht genießen durften, was beide in den Mittelpunkt von Tazlans Interesse rückt. Grachann ist gut beraten, zu fliehen, da seine eigene Sippschaft ihm nach dem Leben trachtet.  Kann der Geist Braninn´s über ihn wachen? Oder war das Opfer des jungen Pferdekriegers umsonst? Hat sich die Kismegla der Pferde so geirrt, als sie Grachann auf die Suche schickt, ist er dem Erbe Braninns gewachsen, kann er seine Vorurteile überwinden, mit einer Begleitung, die so sehr seinen Widerwillen erregt, Anidim, der weibliche Halbdämon, Ertanns Geschöpf. Und auch Arion und Sava müssen auf Pilgerfahrt, um den Machenschaften Tazlans ein Ende zu setzen. Doch der geistert, im wahrsten Sinne des Wortes, in Regins Kopf herum und zeigt allen den Mittelfinger. Erinnern uns die Gestalten Tazlan und Regin nicht an unsere Politiker? Einer der da ist, diesen sinnlosen Menschen Macht zu geben, weil er sich nicht selbst die Finger schmutzig machen will, der zweite, der das ausführende Organ ist? Frau Knor schlägt in diese Richtung, und zeigt das einzige Rezept auf, das hier von Nutzen sein kann. Nur Zusammenhalt kann das Mittel sein, den übermächtigen Gegnern etwas entgegen zu setzen. Nur das Miteinander kann das Unheil abwenden. Ist doch scheißegal, ob wir Mensch, Halbdämon, Elbe, Zwerg oder Drachen sind, nur Einigkeit kann zählen. Einzeln sind wir Streichhölzer, eins nach dem anderen zu brechen, aber im Bündel, wird es schwer. Mag der Adler (Grachann) hoch fliegen, der Pfeil des Jägers kann und wird ihn erreichen, wenn nicht Rückendeckung da ist (Anidim). Packende Fantasy, die unsere Welt so richtig toll widerspiegelt. Die Palette unseres Lebens hat viele Farben und Daniela Knor greift alle Farben auf und zeigt uns … unser Spiegelbild. Mit „Nachtreiter“ begonnen, hat sie einen Weg aufgezeigt, den wir gehen müssten. Frau Knor ist eine Autorin, die unsere Welt aufgreift und sie in ihren Romanen umsetzt, sie hat die Kriegsaxt in der einen Hand beim Schreiben, in der zweiten den Streitkolben, womit schreibt sie? Vor allem, weil in der dritten Hand schon die Panzerfaust lauert! Tolle Fortsetzung vom Erbe Braninns und  unserer Menschlichkeit. Sind wir dem gewachsen, oder verraten wir nicht doch alles, was uns heilig sein sollte.

ISBN 978-3-492-70178-5    423 Seiten     12,95€ (D)     13,40€ (A)

Piper