BUCHCOVERREZENSION
Christer.s StonehengeRitual

Sam Christer – Das Stonehenge Ritual

Archäologe Gideon Chase erlebt gerade eine persönliche Katastrophe, sein Vater Nathaniel hat beschlossen seinem Leben ein Ende zu setzen und dieses Vorhaben auch zielgerichtet ausgeführt. Zu Lebzeiten hatten sie nicht wirklich ein Vater-Sohn-Verhältnis. Trotzdem hinterlässt er seinem Sohn einen mysteriösen Abschiedsbrief, den der von der Polizei übergeben bekommt, und sein Anwesen in Salisbury/England. Nur gut, dass die Polizei schon da war und den Brief gesichert hat, denn bei der Sichtung seines Erbes wird er überfallen und der Täter zündet das Arbeitszimmer des dahin gegangenen Professors an, in der Hoffnung, damit Spuren zu verwischen. Nun ist Gideon alles andere als ein Held, der Übeltäter kann entwischen und Chase jr. hat schon wieder den Freund und Helfer an der Backe, in Form von Detective Inspector Megan Baker. Die gute Frau muss jetzt nicht nur den Selbstmord des alten Chase zum Ende bringen, sondern für den Filius in einem kombinierten Fall von Körperverletzung und Brandstiftung ermitteln. Und der will als erstes ein bisschen Ruhe in sein Leben kriegen, die Folgen des Brandes beseitigen und Craneborne Chase wieder bewohnbar machen. Dabei greift er auf die Hilfsbereitschaft der Einheimischen zurück, ohne zu wissen, auf wen er sich dort einlässt.  Noch ist er etwas blauäugig. Aber die Dinge bewegen sich weiter, so häufen sich Morde und andere Verbrechen, wie Entführung und irgendwann kann auch er sich nicht mehr den Tatsachen verschließen, dass sein alter Herr so ziemlich Dreck am Stecken hatte. Es hat halt ein jeder so seine kleinen Geheimnisse, nur dass es im Falle von Professor Nathaniel Chase recht große Geheimnisse waren und der alte Mann damit nicht mehr klar kam. Nicht mehr klar kommen wollte, im Gegenteil, er wollte einen Teufelskreis durchbrechen. Auf der Orgel des Thrillers schlägt Sam Christer sämtliche Tasten des Möglichen an, ein Virtuose des Genres. Er beschränkt sich nicht auf ein einfaches Verbrechen, sondern baut eine beklemmende Situation einer Geheimorganisation auf, mit menschenverachtenden Taten auf dem Gewissen, die auf nichts Rücksicht nimmt. Hintergrund, wie der Titel ja schon sagt, Stonehenge. Und seine Geheimnisse. Diese haben es in sich, so dass sich Leute zusammenschließen und pervertierte Dinge fabrizieren und auch praktizieren und genau dort tritt Gideon Chase ins Fettnäpfchen. Hyperschnell zu lesen, keine Kompromisse in der Dramaturgie, richtig spannend, der Leser völlig überrumpelt, um was es eigentlich geht. Ein absolutes heavyiges Teil für die grauen Zellen, da man beim Lesen auch etwas Mitdenken sollte, hier ist für viele Male des erneuten Lesens gesorgt. Kurz gesagt, ein richtig gelungenes Buch, für das man durch viele Feuer geht.

Fischer