BUCHCOVERREZENSION
Hendrix.l Nachtkrieger

Lisa Hendrix – Nachtkrieger – Unendliche Sehnsucht

Die Königreiche Britanniens sind noch jung, als ein mächtiger Clanführer seine besten Krieger unter der Führung von Brand Einarsson nach Odinsbrigga in Anglien bringt, um sich dort eines riesigen Schatzes zu bemächtigen. Dieser wird durch die mächtige Hexe Cwen beschützt, die Schattenkämpfer erschuf, sie ihrem Sohn unterstellte und in den Krieg schickte. Diese Streitmacht sollte den Schatz behüten und so entbrannte ein erbitterter Kampf, bei dem Brand´s Kameraden nicht gerade viele Chancen hatten. Dieser, im Zorn, wird zum Berserker und tötet Cwen´s Sohn. Vor Wut kochend belegte sie Brand und seine letzten acht Getreuen mit einem Fluch, einem Leben als Gestaltwandler zu führen, unfähig zu sterben, aber fähig Schmerz zu empfinden. Unsäglichen Schmerz, körperlich und seelisch. Dieser Fluch bricht nur, wenn Cwen getötet, oder die wahre Liebe gefunden wird. Gunnar ist einer dieser Männer. Sein Fylgyur, sein Schutzamulett, Schutzgeist und Clanzeichen ist der Stier und so fristet er sein Leben tagsüber als männliches Rinderherdentier und wird in der Nacht zum Menschen. Und nun ist es an ihm, nachdem Ivar und Steinar es geschafft haben, den Fluch zu brechen. Die Voraussetzungen sehen diesmal gar nicht so schlecht aus, sein Fylgjur wird gefunden und die Dame seines Herzens ist auch schon präsent, Eleanor de Neville. Unter glücklichen Umständen konnte er sie als Kind aus einem, damals häufiger auftretenden, Brand retten und sich in ihr, damals noch Kinderherz, als strahlender Held eintragen. Jetzt ist Eleanor erwachsen. Sie hat das gleiche Problem wie Europa aus der griechischen Sagenwelt, vor ihr steht ein Stier, der sich in einen Menschen verwandelt, nur hat sie das Problem, dass nicht Göttervater Zeus vor ihr steht, sondern ein verfluchter Mensch, der sich nach Erlösung, einem normalen Leben und nach dem Tod sehnt, der ihm so lange verwehrt wurde. Lisa Hendrix schreibt sehr einfühlsam eine Liebesgeschichte, der jeder, der kann Steine in den Weg legt, die Gunnar und Eleanor, gleich Herakles, aus selbigen wieder räumen müssen. An Action fehlt es nicht, sind die Protagonisten doch immer bemüht, zueinander zu finden, auch wenn sie getrennt werden. Frau Hendrix verbindet gekonnt Geschichte mit Abenteuerroman, griechische und nordische Mythologie mit einer herzhaften Romanze, ohne ins Kitschige abzurutschen, im Gegenteil, sie schnürt ein Lesepaket allergrößter Güte, das dazu einlädt in eine andere Zeit einzusteigen.

Knaur