BUCHCOVER | REZENSION |
---|---|
Bernard Cornwell – Das letzte KönigreichDie britischen Inseln im Jahr 866. Osbert lebt in Northumbria, dem nördlichsten der sächsischen Königreiche und ist zehn Jahre alt und ein Junge seiner Zeit. Sein Lehrer, der Pater Beocca, ein verkrüppelter Priester, hat seine liebe Not mit ihm, als er versucht ihm Lesen, Schreiben und den christlichen Glauben beizubiegen. Er ist der Sohn Uhtreds von Bebbanburg (Bamburgh Castle). Sein Vater ist ein Adliger seiner Zeit und benimmt dementsprechend herrisch. Es ist die Zeit, als dänische Freibeuter und Abenteurer der gesamten bekannten Welt den Krieg erklärt haben und sich sehr unternehmungslustig auf den Meeren herum treiben und nach fetter Beute, wie Gold, Silber und Sklaven, Ausschau halten. Besonderen Reiz üben die fruchtbaren Inseln in der Nordsee auf die Nordmänner, sie fühlen sich magisch angezogen, von soviel märchenhaften Reichtum. Und so wird auch Northumbria Ziel der Dänen. Bei einer Expedition gegen die Invasoren vom Meer wird Osberts älterer Bruder getötet und so wird er auf den Namen des Vaters, Uhtred, getauft und ist somit der Erbe von Bebbanburg. Sein Erzeuger zieht aus, den Feind zu strafen und seinen Ältesten zu rächen. Klein-Uhtred kommt mit auf die Jagd. Sein hitziges Familienoberhaupt geht den Dänen jedoch in die Falle und sein Kontingent an Mannen wird aufgerieben, er selbst getötet und Uhtred hat in diesem Desaster nicht besseres zu tun, als den Anführer der Drachenmänner, namens Ragnar der Furchtlose, anzugreifen. Der ist bass erstaunt, überwältigt den Kleinen und adoptiert ihn noch auf dem Schlachtfeld. So lernt der Sachse die dänische Lebensweise kennen und wird fast zum Dänen. Als erstes legt er den christlichen Glauben ab. Seine Götter werden Thor und Odin. Er lernt Brida, seine erste große Liebe kennen. Seine Familie ist die Familie von Ragnar dem Furchtlosen. Die Dänen ziehen unaufhaltsam noch Süden, kein sächsischer Herrscher ist in der Lage die Okkupanten aufzuhalten, mittendrin der kleine sächsische Junge, der sich jetzt als Däne sieht. In der Zwischenzeit wird sein Onkel Aelfric eidbrüchig und raubt dem Abwesenden das Erbe und ruft sich selbst zum Herrscher von Bebbanburg aus. Und er versucht seinen Neffen töten zu lassen. Inzwischen im Königreich Mercien angekommen, kann der Attentäter entlarvt werden. Die Dänen machen sich bereit das letzte Königreich der Sachsen, Wessex, zu unterjochen, da wird durch Verrat in den eigenen Reihen, Ragnar der Furchtlose getötet, mit ihm sein gesamter Hausstand, seine Schwurmänner, selbst seine Haustiere müssen dran glauben. Ragnars Tochter Thyra wird von Kjartan dem Schrecklichen und seinem Sohn Sven, entführt. Ragnar der Jüngere, hält sich in Irland auf und entgeht somit erst mal diesem Schicksal. Uhtred und Brida können fliehen, zu Angehörigen seiner verstorbenen Mutter. Dort fühlt er sich unwohl, er wird als Heide verachtet und als Krieger gefürchtet, doch er kann nirgendwo anders hin. Er lernt Alfred kennen, König von Wessex, einen Mann den er achtet, für seinen Scharfsinn, den er verachtet für seinen frömmlerischen Lebenswandel. Aber er hat Rache geschworen für seinen Ziehvater Ragnar. Und er will Bebbanburg wieder zurück. Mit allen Mitteln. Er wechselt die Seite, von Alfred gern gesehen als Krieger.Bernard Cornwell geht in seinem historischen Roman an die Originalschauplätze auf den britischen Inseln und läßt seine Leser quasi eine Zeitreise in die Zeit Alfred des Großen machen. Er führt sie in die damalige Lebensweise ein, zeigt Sorgen und Nöte, aber auch Vergnügen eines Hausstandes zu der Zeit. Er verbindet gekonnt Fiktion mit Geschichte. Macht süchtig.(Rowohlt) |